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Kapitel 02 ~ Schwierigkeiten

  • Autorenbild: MikUP101
    MikUP101
  • 1. Apr. 2019
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Juni

Schatten im Licht des Bewusstseins 


Dieses Kapitel führt uns an eine Frage heran, die im Alltäglichen wurzelt und sich zugleich darüber erhebt. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen, um in eine Geschichte einzutauchen? Es ist keine gewöhnliche Geschichte, sondern eine, die sich elegant in die schier endlose Sammlung unterhaltsamen Unsinns einreiht und uns dennoch mit einer Frage zurücklässt, die vielleicht länger als der Vortrag selbst nachhallt. Lehn dich entspannt zurück, vielleicht mit einem Getränk deiner Wahl und wer weiß? Vielleicht ist genau dieser erfrischende Schluck der eigentliche Höhepunkt dieses Kapitels – oder ein Vorgeschmack, auf das was folgt.

 

Wir sprechen heute über „Schwierigkeiten“ - oder, wie ich es gerne nenne, die unbezahlten Praktikanten des Lebens. Sie tauchen immer dann auf, wenn man sie am wenigsten braucht, leisten wertvolle Beiträge zur Charakterbildung und lassen uns manchmal glauben, dass wir uns in einem absurden Comedy-Special befinden. Aber kommen wir zur eigentlichen Überschrift die uns durch dieses Kapitel begleiten wird: 

 

„Schwierigkeiten – Schatten im Licht des Bewusstseins“. Eine Überschrift, die ebenso gut „Stürme im Wasserglas“ oder „Viel Lärm um Nichts“ lauten könnte. Denn seien wir ehrlich: Es ist eine menschliche Eigenart, den Herausforderungen des Lebens eine tragische Größe zu verleihen. Solche Ereignisse treten meist unerwartet auf, schleichen sich wie Schatten in unser Leben und entziehen uns für einen Moment die Klarheit.

Sie fordern uns heraus, rütteln an den fragilen Konstrukten unseres Selbstverständnisses und verlangen von uns, den Boden unter unseren Füßen neu zu definieren. In Zeiten, in denen uns diese Schatten einhüllen, verlieren wir uns leicht in ihrer scheinbaren Übermacht. Doch gerade dann bleibt eine Frage bestehen: Warum wirken diese Schatten in dunklen Zeiten größer als das Licht, das sie erschafft und zugleich mühelos durchdringt?

 

Manche dieser Hindernisse erscheinen wie unüberwindbare Berge, andere wie lästige Kieselsteine im Schuh. Wir können ihnen eine Zeit lang ausweichen, doch irgendwann sind wir herausgefordert, ihnen ins Auge zu sehen.

Bei genauerem Hinsehen mag sich eine grundlegende Frage herauskristallisieren: 

Gibt es überhaupt jemanden, der tatsächlich in Schwierigkeiten stecken könnte?

 

Unser Verstand – dieser unermüdliche Meister der Konstruktion – verwandelt Herausforderungen mit verblüffender Leichtigkeit in scheinbar unlösbare Probleme.

Dabei verliert er den Zugang zu dem, was jenseits seiner Konstruktionen liegt: jener unveränderliche Kern, der inmitten aller Stürme in seiner eigenen Tiefe ruht und unberührt bleibt. Könnte sich hinter den vermeintlichen Schwierigkeiten eine Wahrheit verbergen, die weit über den Verstand hinausgeht? Vielleicht eine Chance zur inneren Transformation? Falls ja, für wen? Oder sind Schwierigkeiten am Ende doch nur eine willkommene Ausrede und/oder eine Einladung, die Süße des Lebens, vielleicht in Form von Schokolade, zu genießen und die dunklen Gedanken einfach ziehen zu lassen?

 

Wie dem auch sei: Das Leben ist eine Reise, die uns herausfordert, äußere Hindernisse zu überwinden und innere Blockaden zu lösen. Besonders in Zeiten größter Unsicherheit und Zweifel, wenn der Nebel des Lebens uns einhüllt und uns scheinbar die Orientierung nimmt, eröffnen sich oft die tiefsten Einsichten über uns selbst und unsere wahre Essenz.

Genau hier, an dieser Schwelle, frage ich erneut:

Wer ist es, der glaubt, in Schwierigkeiten zu stecken? Ist es das Bild, diese konstruierte Identität, die wir von uns selbst erschaffen haben? Oder liegt hinter all dem eine Essenz, die frei von allen Zweifeln und Hindernissen in sich ruht?

 

Halte inne, wenn dir Schwierigkeiten begegnen und frage dich:

Wer oder was erfährt diese Schwierigkeiten? Ist es die Einheit aus Körper und Verstand – das Ego, das meißt unermüdlich plappert und selten mal die Klappe hält?

Oder gibt es inmitten aller Turbulenzen etwas Tieferes, eine stille Präsenz, frei und unerschütterlich, die trotz aller Stürme ihre ungetrübte Klarheit bewahrt?

 

Ich spreche – und vielleicht ahnst du es schon, vom universellen Bewusstsein – jener Instanz, die das Schauspiel des Lebens betrachtet, ohne selbst berührt zu werden. Unverändert und klar wie der Himmel, der unbewegt bleibt, während Stürme toben und das Leben seine Höhen und Tiefen durchläuft. Das Ego, diese begrenzte Selbstwahrnehmung aus Körper und Verstand, mag sich in Schwierigkeiten wähnen, doch das Bewusstsein bleibt unberührt. Wie ein Spiegel reflektiert es alles – die Dramen des Lebens ebenso wie seine stillen Momente – ohne selbst verzerrt zu werden. Es sieht die Realität, wie sie ist: frei von Urteilen, unbewegt von der Dramatik des Augenblicks. Es befindet sich nicht auf der Spielfläche und ist niemals in Schwierigkeiten.

 

Abgesehen davon können alle wahrnehmbaren Phänomene – Körper, Verstand, der Mensch und die Welt an sich – auch keine Schwierigkeiten erfahren. Sie sind flüchtige Erscheinungen die im grenzenlosen Bewusstsein aufblitzen und ebenso rasch vergehen. Das Bewusstsein selbst, zeitlos und unermesslich, bleibt die unveränderliche Grundlage aller Erfahrungen. Es reicht über alle vergänglichen Phänomene hinaus, die in ihm auftauchen und verschwinden, ohne jemals gestört zu werden. Alles, was erscheint, ist eine Manifestation des einen Bewusstseins.

Es gibt nichts außerhalb von ihm, denn alles, was sich zeigt, ist Bewusstsein.

Die materielle Welt ist eine illusorische Projektion, eine scheinbare Umwandlung von Bewusstsein in Materie.

Wie die Erscheinungen eines Traums mögen sich Dinge in ihrer Form und Wirkung unterscheiden, doch ihre Substanz bleibt unverändert: reines Bewusstsein.

 

Was will ich damit sagen? Kurzum: Nichts ist von Bedeutung – außer vielleicht der Tatsache, dass wir noch immer über Schwierigkeiten sprechen. Jede Erscheinung, Idee oder Vorstellung ist ein flüchtiges Ereignis im Bewusstsein, ein Phänomen ohne eigenständiges / unabhängiges Sein. Ihre scheinbare Bedeutung entspringt allein der begrenzten Perspektive des Egos. So real sie (die Bedeutung und das Phänomen) auch erscheinen mag, bleibt sie ebenso vergänglich wie derjenige (das Ego), der ihr Bedeutung verleiht. Lass das in aller Stille nachklingen.

 

Schwierigkeiten entstehen erst, wenn das universelle Bewusstsein sich zu einem individuellen Beobachter – einem Ich-Bin-Bewusstsein – reduziert und sich mit dem identifiziert, was es beobachtet. In diesem Zustand "vergisst" es seine wahre Natur. 

Der Beobachter, der hierarchisch immer über dem Objekt steht, das er wahrnimmt, wird Teil des Spiels und verschmilzt mit dem Geschehen.

So wird aus dem stillen Zeugen ein aktiver Teilnehmer am Spiel des Lebens.

Die Rollen, die wir spielen, die Geschichten, die wir uns erzählen, und die Akteure in diesem Schauspiel sind bloße Schöpfungen der Vorstellungskraft – fragile Illusionen, ohne eigenständige Realität. Während das universelle Bewusstsein das große Mysterium des Lebens betrachtet, das es nur in (in seiner eigenen) Reduktion (als Ich-Bin-Bewusstsein) und in scheinbarer Trennung erfahren kann, verbleibt es davon unberührt: zeitlos gegenwärtig und jenseits aller Täuschungen und Identifikationen.

 

Dasjenige, was dies erkennt und versteht, ist jenseits der Identifikation.

Jenseits von Rollen, mentalen Labels und Konstrukten zu sein, bedeutet, von den üblichen Definitionen des Selbst gelöst zu sein. Äußere Faktoren wie Name, Beruf, Überzeugungen, Glaube, Gedanken oder Emotionen sind im Alltag nützlich und erfüllen ihren Zweck.

Es sind Kostüme, die der Bühne des Lebens Farbe und Ausdruck verleihen.

Doch sind sie nicht das, was wir in unserem tiefsten Kern wirklich sind.

Jenseits der Identifikation wird die Illusion von Begrenzungen durchschaut und die Identifikation mit dem Ego verliert an Bedeutung. Das Leben zeigt sich nicht länger allein durch die begrenzte Perspektive des Egos, sondern ebenso durch die klare Sicht des stillen Zeugen – des Beobachters, der frei von Bindungen und Bewertungen mit unverstellter Klarheit sieht. Beobachten bedeutet nicht, sich aus der Welt zurückzuziehen und in Passivität zu verweilen, sondern mit Klarheit und Präsenz in Kontakt mit der Welt (die im Bewusstsein erscheint) zu sein.

 

Hier verbirgt sich jedoch eine subtile Gefahr der Selbsttäuschung:

Der aufrichtige Versuch und der Wunsch (von wem?), die Identifikation zu überwinden, birgt die Gefahr, das Beobachterbewusstsein irrtümlich als neue Rolle aufzufassen.

So gleitet das Ego in eine neue Rollenidentifikation und unterliegt der Illusion, dass das bewusste Beobachten durch das Einnehmen dieser Rolle erreichbar sei.

Doch das Beobachterbewusstsein ist keine Rolle, die man spielt, sondern ein Seinszustand. Zu Beobachten bedeutet, jene lebendige Präsenz zu sein – das Bewusstsein, in dem alles erscheint, wahrgenommen und in seiner reinen, unverfälschten Klarheit reflektiert wird. In diesem Zustand ist sich der Beobachter in jedem Augenblick der subtilen Gefahr der Selbsttäuschung durch Rollenidentifikation bewusst, ohne das Bedürfnis, etwas an der Rolle ändern zu müssen.

 

Und schon wartet die nächste Illusion: die Vorstellung, dass es einen Weg gebe, dessen Ziel es sei, den Zustand des Beobachterbewusstseins zu erreichen – doch das ist eine Täuschung. Denn in dieser Hinsicht gibt es nichts zu erreichen: Du bist bereits das, wonach du suchst. Dein wahres Wesen liegt jenseits jeder Vorstellung, die du über dich haben könntest – vor jeder Idee, jedem Gedanken und jedem Bild.

Eine raumzeitlose, übergeordnete Instanz, die jeder Konstruktion vorausgeht, sie transzendiert, ohne selbst Teil der Vorstellungswelt zu sein.

 

Wie könnte das Ego, das selbst nur eine Konstruktion ist – ein Objekt –, erfassen, was jenseits dieser Konstruktion liegt und schon "vor" deren Entstehung war?

Aus einer Perspektive, die auf Begrenzungen fußt, ist es unmöglich, das zu erfassen, was jeder Vorstellung (hierarchisch) vorausgeht. Vorstellungen und Objekte besitzen weder Perspektiven noch die Fähigkeit zur Wahrnehmung. Wahrnehmung obliegt einzig dem Bewusstsein, das durch Identifikation mit seinen eigenen Konstruktionen die Illusion einer getrennten Realität erschafft.  

Doch so oft auch betont wird, nicht aus der begrenzten Perspektive des Wesens, das mit dem Körper identifiziert ist, zu denken oder zu handeln... es geschieht trotzdem.

Auf der ewigen Suche nach sich selbst gerät das Bewusstsein immer wieder in einen Strudel aus Gedanken und Emotionen – ein ständiges Auf und Ab zwischen Vergessen und der Wiedererinnerung an seine wahre Natur. Selbst wenn die Illusion manchmal die Oberhand zu gewinnen scheint, bleibt sie doch stets nur Teil des natürlichen, unablässigen Spiels des Bewusstseins mit sich selbst – ein Spiel ohne Anfang und Ende.


Eine Lektion, die sich endlos wiederholt und doch niemals abgeschlossen scheint.

Das aufrichtige Bemühen (von wem auch imMeer) sich all dessen bewusst zu bleiben, versickert wie von einer unsichtbaren Hand geführt, immer wieder im Sand der Vergessenheit. Willkommen zur unendlichen Comedy-Serie des Bewusstseins – eine Serie ohne Finale, voller Wendungen und skurriler Momente. Doch so turbulent die Ereignisse auch scheinen, das Bewusstsein bleibt ruhig und unbewegt. Selbst wenn es immer wieder – imMeer jetzt – in den Strudel der Vergessenheit hinabgleitet, verweilt es – dennoch – als stiller Zeuge, jenseits des Spiels, alles zugleich betrachtend und durchdringend.


Schwierigkeiten und Probleme – dieses faszinierende Schauspiel des Lebens – entstehen, wenn die Verbindung zu unserem wahren Sein scheinbar verloren geht. Dann entfaltet sich die Dramatik des Lebens in all ihren Nuancen: Jeder Akteur spielt mit Hingabe seine Rolle, während das Bewusstsein hinter den Kulissen die Fäden zieht und die Puppen tanzen lässt – unermüdlich und allgegenwärtig.

Doch die Bühne und der Tänzer, der sie betritt, sind nichts als flüchtige Schatten – vergängliche Erscheinungen, die im Licht des Bewusstseins erblühen und verblassen.

Es ist das Bewusstsein selbst, das diese Bühne und Rollen erschafft – und dennoch bleibt es frei von ihnen. Ob der Tänzer tanzt oder das Bühnenspiel ruht: Das Bewusstsein verharrt zeitlos, still und grenzenlos – jenseits von allem, was wir in unseren Rollen als Probleme wahrnehmen.

 

Schwierigkeiten entstehen erst, wenn sich das Bewusstsein mit dem Tänzer und seinen Rollen identifiziert. In diesem Moment erwacht der Wunsch, das Spiel zu kontrollieren – ein Wunschdenken, das aus der Identifikation heraus erwächst.

Je stärker nach Kontrolle gegriffen und die Fäden in der Hand gehalten werden, desto mehr entgleitet das Spiel. Alles, was krampfhaft beherrscht werden will, gewinnt schließlich Macht über den vermeintlichen Herrscher.

Doch das Bewusstsein entzieht sich jedem Versuch der Kontrolle.

Für das Bewusstsein ist es bedeutungslos, ob es sich mit dem Tänzer und seinem Tanz auf der Bühne des Lebens identifiziert oder nicht. Konzepte wie Vor- und Nachteile, Gewinn- und Verlustrechnung sind ihm fremd – ebenso Vorstellungen von Fortschritt, Wachstum und Weiterentwicklung. So überzeugend sie dem Verstand erscheinen mögen, sind all diese Konstruktionen in der Begrenztheit menschlichen Denkens verwurzelt.

Das Bewusstsein bleibt frei von jeglicher Notwendigkeit, sich in solchen Illusionen zu verlieren. Und doch geschieht es.

 

Durch die Identifikation des Bewusstseins mit dem Ego, der Einheit aus Körper und Verstand, erhalten Konzepte scheinbare Bedeutung und Macht. Sie werden Teil eines Schattentheaters – ein flüchtiges Echo dessen, was wir wirklich sind.

Alles, was nach vorne strebt, Vorteile sucht oder Nachteile fürchtet, ist untrennbar mit diesem Schattenspiel verbunden. Das was wir sind, ist ungebunden – frei von jeder Täuschung und dem Streben nach Bewegung.

Es gleicht einem stillen See, unbewegt in seiner Tiefe, egal wie heftig der Wind über seine Oberfläche fegt. Alles, was auf dem See erscheint – Wellen, Spiegelungen, Bewegungen – sind flüchtige Phänomene ohne bleibende Bedeutung.

Es ist der Verstand, der den Erscheinungen Bedeutung verleiht, nach Sinn sucht und Werte definiert. Sie kommen und gehen, ohne die stille Tiefe des Sees jemals zu berühren.

So, wie keine Welle den See erschüttern kann, bleibt das Bewusstsein unberührt von den Stürmen des Lebens. Und so wie es ohne den See keine Welle gibt, so gibt es auch keinen einzigen Beweis dafür, dass ohne Bewusstsein überhaupt etwas existiert.

Das Bewusstsein selbst ist alles – Gedanke, Körper, jedes Ich, jedes Phänomen, jede Manifestation.

Und doch – gerade, weil das Bewusstsein alles ist, ist das Bewusstsein auch das Problem - die Quelle aller Schwierigkeiten, für die es keine Lösung braucht.

 

Das mag paradox klingen, doch da wir schon dabei sind, am Abgrund der Philosophie zu balancieren – warum nicht den letzten Schritt tun und springen?

Im Abgrund, den wir gerade betreten, am tiefsten Punkt des Sees, offenbart sich mehr als bloß eine unermessliche Weite. Dort ruht eine nichtdimensionale, zeit- und raumlose Essenz. Der Mittelpunkt und Ursprung von allem – das Selbst. Aus ihm, diesem absoluten Nichts entspringt alles – das gesamte manifeste Universum, ohne jemals von IHM (dem Selbst) getrennt zu sein. Wie eine Welle, die aus dem unendlichen Ozean des Seins gehoben wird, niemals das ewige Meer verlassen kann.

Und in IHM ist alles enthalten – der Beginn und das Ende, Alpha und Omega. Vereint in einem unendlichen Moment, alldurchdringend und jede Vorstellung transzendierend.

 

Doch diesen letzten Schritt in den Abgrund des Seins kann niemand tun.

Diesen Schritt in sich selbst, kann nur das Selbst gehen. Und das Selbst braucht diesen Schritt nicht zu gehen, denn es ist das, was der Abgrund ist: das absolute Nichts.

Das letztendliche Prinzip. Das Absolute. Es ist das Wesen in allem, was ist, und allem, was nicht ist. Es ist nicht das Wesen selbst, sondern das, was das Wesen IST.

Nicht Teil der Tiefe. Nicht Teil des Ozeans. Nicht Teil des Abgrunds oder des manifesten Universums. Es ist das, was Tiefe, Ozean, Abgrund und Universum IST – das unaussprechliche, alldurchdringende Prinzip.

Es trägt keinen Namen und umfasst dennoch alles – wie ein Gefäß, dass alles fasst und doch selbst unfassbar bleibt. Jede Bezeichnung und jedes Konzept sind nichts als Fingerzeige, Hinweise auf DAS, das jenseits aller Worte und Eigenschaften "liegt".

Dieses unaussprechliche, ungreifbare Wesen in allem und von allem, entzieht sich jeder Form, jedem Begriff, jeder Definition und allen sprachlichen Etiketten. Begriffe wie "das Sein", "Gott“, das Absolute", "die Tiefe" und selbst „das Wesen in allem“ sind nichts weiter als ein Fingerzeig, aber niemals das, worauf der Finger zeigt.

 

Mit der Formulierung "das, was DAS ist", versuche ich, den begrenzten Rahmen der Sprache zu durchbrechen und auf die Essenz dessen zu verweisen, das weder benannt noch erfasst werden kann. Dies verdeutlicht, wie jede sprachliche Annäherung letztlich scheitert, das Unaussprechliche durch Sprache zu erfassen.

Diese paradoxe Herangehensweise zeigt, dass es nicht um die Worte selbst geht, sondern um das, worauf sie hindeuten und über sie hinaus geht.

In dieser endgültigen Transzendenz des Absoluten wird selbst das Bewusstsein überwunden, denn selbst das Bewusstsein – so unendlich es erscheinen mag – ist eine Emanation des Absoluten. Es zeigt die Hierarchie zwischen Manifestation und dem Endgültigen: Anders als alles andere ist DAS, was DAS ist kein Phänomen des Bewusstseins, sondern das, worin das Bewusstsein als Quelle aller Phänomene erscheint.


Angesichts dessen erscheint selbst das Bewusstsein als vergänglicher Ausdruck – ein flüchtiges Phänomen, das in der Unendlichkeit des Absoluten, diesem dimensionslosen Punkt, aufblitzt und wieder vergeht. Dieser Punkt, respektive DAS, benötigt weder Erinnerung noch Definition. Es ist das Eine, das immer schon da war, ist und sein wird.

Es ist immer vollständig und kann niemals verloren gehen und muss deshalb nicht (von nichts und niemanden) wieder-erinnert werden.

Der ultimative Zustand jenseits aller Zustände – das Letztendliche, das Absolute oder einfach: DAS. Niemand muss und niemand kann es ereichen, denn wie willst du erreichen, was du bereits bist? Oder, wie es ein vielleicht gerade erfundener, weiser Philosoph auf den Punkt bringen würde: „Wenn bereits alles ist - warum dann so viel Grübeln?

Am Ende zählt doch nur eins: Tief durchatmen, das Leben genießen – und ein kaltes Getränk am See. Nun denn, so sei es.

Mögen wir die Bühne des Lebens jeden Tag auf´s Neue mit Gelassenheit betreten, uns in schwierigen wie in schönen Momenten unserer wahren Natur erinnern, und die Höhen und Tiefen des Daseins bewusst durchschreiten. Die Dramen des Lebens – mit all ihrer Emotionalität und Intensität – verdienen ihre Würdigung, doch idealerweise mit ein wenig Glück, ohne uns in ihnen zu verlieren. Und wenn wir erneut im Strudel von Unbewusstheit und Schwierigkeiten treiben und nach Hilfe rufen – sei´s drum.

Auch das gehört zum großen Schauspiel des Lebens.

 

Unsere wahre Natur kennt weder Bedürftigkeit noch verlangt sie nach Hilfe. 

Alles, was Hilfe benötigt, ist untrennbar an die Illusion der Bedürftigkeit gebunden und in dieser Täuschung gefangen. Letztlich sind all die vermeintlichen Schwierigkeiten, die uns umgeben, nichts weiter als viel Lärm um nichts – ein vorübergehender Sturm im Wasserglas, der unsere wahre Essenz nicht berührt.

Besinne dich auf das, was jenseits aller Illusionen liegt – und sei das.

In diesem Sinne: Möge deine Reise durch das Spektrum des Lebens – mit seinen Höhen und Tiefen – von Weisheit, Freude und Gelassenheit begleitet werden und ein äußerst unterhaltsames Abenteuer sein, reich an Erfahrungen und Begegnungen.

Nimm dir die Zeit, innezuhalten, um die kostbaren Momente bewusst zu erleben und ihren Zauber zu spüren.

Natürlich steht das Drehbuch längst geschrieben - daher gibt es weder Wahl- noch Entscheidungs-Freiheit. Sie bleiben aber charmante Illusionen, die uns wunderbar beschäftigt halten. Aber was soll's – die wahre Kunst liegt vielleicht darin, diesen (Lebens-) Film mit einem breiten Lächeln zu genießen, die Vorstellung mit Applaus zu würdigen und sich hin und wieder mit einem kühlen Getränk am See einen wunderschönen Tag zu machen. Alles Gute für deine Reise und lebe wohl.




A - Ω


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