Kapitel 09 ~ Cogito Ergo Sum
- MikUP101
- 1. Dez. 2019
- 14 Min. Lesezeit
Cogito Ergo Sum
Was kann mit Sicherheit gewusst werden?
Kann überhaupt irgendetwas mit Sicherheit gewusst werden?
Zu sagen, dass man nichts wisse ist schon zu viel, denn die Behauptung "nicht zu wissen", ist auch Wissen.
Können wir an einen "Ort" gelangen den wir Wirklichkeit nennen können, und von dem wir sagen können: „das ist (so), und das ist kein Irrtum!“?
Etwas, von dem wir sagen können, dass wir es ganz sicher, mit absoluter Sicherheit wissen?
Die Antwort könnte lauten: „Ich bin.“ Oder: Ich bin die Essenz dessen, was "Ich bin" ist.
"Du" weißt, dass "du" bist - diese Tatsache ist immer bei dir.
Vielleicht weißt du nicht was du bist, warum und wie es dazu "kam", aber zweifellos "bist du". Was auch immer dieses „Ich“ sein mag. "Ich bin" ist - ohne Attribute. "Es" ist imMeer jetzt und es ist imMeer hier.
Alle anderen sogenannten Tatsachen sind Nicht-Tatsachen und gehören in die Kategorie der konsensuellen Realität, der relativen Wirklichkeit, das heißt, der unwirklichen Wirklichkeit.
Wirklichkeit - eine Definition:
Wirklich ist, was nie aufhört zu sein, was ununterbrochen das ist, was es ist.
Das Wirkliche hat sein Sein aus sich Selbst heraus.
Weder ist die Wirklichkeit an Zeit, noch an Raum gebunden.
Sie ist absolut, daher benötigt sie nichts. Unveränderlich ist sie imMeer das, was sie ist.
Ich bin:
Mit „Ich bin“ soll nicht ausgedrückt werden, dass da ein Bezug zu etwas zweitem besteht, einem „jemand“ oder einem "etwas", also einer Person oder einem Körper,
sondern subtilste Wahrnehmung von Da-Sein, reine Anwesenheits-Empfindung.
"Ich bin" DAS (Bewusst-Seins-Empfinden), ohne Unterscheidung.
Da in diesem "Zustand" nur das Empfinden zu Sein vorherrscht, gibt es nicht einmal die Notwendigkeit zu sagen, dass es "Eins" ist.
Ich-bin-Bewusstsein ist in seiner subtilsten "Form" nicht auf seinen Inhalt gerichtet, sondern auf sich selbst. So verbleibt es in sich selbst.
Der Genauigkeit halber sei gesagt, dass "du" nicht dieses "Ich bin" bist, sondern das, was dieses "Ich bin" ist.
Die Worte "Ich bin" sind also lediglich ein Ausdruck dessen, was "Ich bin" ist.
Auf die Frage, wer du bist, lautet die Antwort "Ich bin".
Und auf die Frage, was "Ich bin" (ist), lautet die Antwort: (Bewusst-) Sein.
Die Feststellung "Ich bin" kann im Gegensatz zu allen anderen Erscheinungen
(in Bezug auf ihre immanente, immer-währende "Natur") nicht widerlegt werden.
Um es zu widerlegen, musst "du" alias "Ich bin", sein.
Das „wahrnehmende Selbst“ alias "Ich bin" ist (als "Ding an sich") nicht wahrnehmbar, aber „es ist" unwiderlegbar und unbestreitbar „da“.
Ob es sich dabei um eine Illusion, eine Täuschung, einen Traum oder was auch immer handeln mag, sei vorerst dahingestellt. Fakt ist, dass es jetzt etwas "gibt"!
Nämlich „mich/dich“.
Ein „Etwas“, dass „Ich“ (warum auch immer) „Ich“ nenne.
Ein „Ich“ als Denker und zugleich Wahrnehmer des Gedachten.
Denn "Ich" denke jetzt und "Ich" nehme jetzt etwas wahr (nämlich das, was "Ich" denke).
„Cogito ergo sum - Ich denke, also bin ich.“
Wir können auch sagen: „Ich nehme etwas wahr, also bin ich.“ *
Das lateinische Wort „cogito“ ist die Kurzform von „co-agito,“ was genaugenommen nicht „denken“(wenn es auch meist so übersetzt wird), sondern „zusammengefasste Bewegung (im Geist)“ bedeutet, denn „agitatio“ bedeutet u. a.:
„Bewegung, Schwingen, Wogen, geistige Regsamkeit“.
Da "Ich" jetzt in diesem Augenblick an etwas denke, gibt es „in mir“, bzw. „in meinem Bewusstsein“ zwangsläufig auch das, was "Ich" jetzt denke.
Oder anders gesagt:
„Da ich jetzt etwas wahrnehme, gibt es in mir auch das, was ich wahrnehme“.
Das ist ein Faktum und nicht diskutierbar.
Das von mir Gedachte ist jetzt eine „In-Form-at-ion“ im Bewusstsein.
Ich bin, und um zu "sein", setze "Ich" in mir etwas in Bewegung (geistige Regsamkeit).
Zum Wort „In-Form-at-ion“:
lateinisch: „in“ bedeutet: innen, drinnen, hinein, innerhalb, im;
aber auch: nicht, ohne, un… (also eine Verneinungs-Form);
Die Präposition „in“ gibt u. a. Lage, Erstreckung und Bewegung in Raum und Zeit an und wird zumeist als Präfix (Vorsilbe) verwendet.
altgriechisch: ἐν en, sprich „in“ bedeutet ebenfalls innen.
Das Wort „Form“ bedeutet u. a: äußere Gestalt, Umriss, Figur, Ausdruck, Bild-en, Erscheinung, Gepräge, Stempel, Charakter, Entwurf, Vorstellung, Ideal usf.
Zur Silbe „at“ im Wort Information:
hebräisch: ja, ta, je oder (gespiegelt) et, sprich „at“ bedeutet u.a.:
„schöpferische Spiegelung; langsames Vorgehen, leise, sanftes Fließen von Wasser“;
„Schöpfer & Erscheinung; Pflugschar, Wunder, Zeichen, Erschaffen einer Erscheinung";
„augenblickliche Spiegelerscheinung; Feder, Griffel, Schreibwerkzeug, Stift“;
„Alter, Ära, Ereignis, Endzeit, Punkt“;
Das Wort "ion":
altgriechisch: ἰών bzw. ἰόν sprich „ión“ bedeutet u. a:
gehend, bewegend, bewegtes Sein.
Eine "In-Form" ist also eine Form, die genau genommen eine "Nicht-Form" ist.
Es ist einem Traum sehr ähnlich, denn eine in einem Traum erscheinende Information ist da, obwohl sie eignetlich "nichts" ist - sie wird ja lediglich geträumt.
Dieses Kommen und Gehen (bewegtes Sein) sämtlicher Informationen geschieht imMeer im Jetzt, von Augenblick zu Augenblick in einem dimensionslosen Punkt, der "Du Selbst" bist.
Im Sankskrit nennt sich das der (Ich) "bin-du" -Punkt.
Nomen est omen – im Wort liegt die Bedeutung.
Dieser Punkt wird (u. a. im hinduistischen Glauben) symbolisch als (auf-gemalter/geklebter) Punkt auf der Stirn zwischen den Augenbrauen angebracht.
Kehren wir zur Eingangsfrage zurück und schauen, wie wir zu zuverlässigen Ergebnissen über uns und die „äußere, körperliche Welt“ kommen können:
Was immer "mein" Bewusstsein und diese von mir darin wahrgenommene In-Form-at-ion
„als Ding an sich“ auch sein mag und aus was „Ich“ in seiner letzten Substanz auch bestehen mag, unbezweifelbarer Fakt ist:
Es ist jetzt etwas da.
Und all das, was jetzt „in einem ständigen Kommen und Gehen“ (= co-agito) in meinem Bewusstsein als Information „immer nur zeitweise“ da ist, muss ja irgendwo
(von wo auch imMeer), herkommen.
All diese unendlich vielen Erscheinungen, die "Ich" zu denken vermag, sind
„in ihrer Gesamtheit“, das heißt „in Eins gedacht“, letzten Endes „Alles“.
Da in meinem Bewusstsein „in ständig wechselnder Form“ viele unterschiedliche Dinge „auftauchen und wieder verschwinden“, muss sich ganz tief „in mir", in irgendeiner
„Einheits-Form“, „Alles“ (= Gott?) befinden.
Die eben gedachten Ausführungen werden mir nur dann unlogisch erscheinen, wenn ich dogmatisch „an eine materialistische Logik gebunden bin“ „und durch diese gezwungen werde zu glauben“, dass alle in meinem Bewusstsein auftauchenden
„sinnlich (als)wahr(an)genommenen Informationen“ (angeblich) „von außen“ kommen.
Hierbei stellt sich mir jetzt die Frage:
Was verstehe ich unter dem Wort „außen“?
Es liegt ein großer Unterschied darin, ob ich mit „Außen“ nur an ein „Außer-halb meines Bewusstseins“ denke, oder ob ich an „ein Außer-halb meines Geistes“ glaube.
Geist und Bewusstsein ist nämlich nicht dasselbe, auch wenn beides "im" Geist ist.
Es "gibt" nur einen Geist (der Alles ist), und deshalb wird dieser der „Heilige Geist“ genannt.
In diesen kann "Ich" mir viele „individuelle Geister“ (= Gotteskinder = Ich bin´s) hinein denken, und in diese wiederum viele „individuelle Ich-bin-Bewusstsein“.
Anders ausgedrückt: In Dir als das Absolute erscheint ein "Ich-Bin mit Bewusstsein" (dass bist du als bewusster Mensch) und dieser erschafft in sich viele weitere "Menschen" (Personen), denen er ein eigenes Bewusstsein zuspricht.
Letztendlich ist nur das nichtdenkbare Absolute wirklich, alles andere sind Gedanken-Informationen.
Ohne Frage "gibt" es viele Dinge, die sich jetzt außer-halb des Zugriffes meines Bewusstseins befinden, denn ich kann jetzt nicht gleichzeitig an all das „bewusst“ denken, was ich prinzipiell zu denken vermag.
Aber "gibt" es deshalb auch ein außerhalb des (Heiligen) Geistes?
Diese Frage kann und werde „Ich“ mir „in Maßsetzung meines derzeitigen Glaubens“ selbst beantworten. Der wiederum hängt von der "Größe" meines derzeitigen Geistes ab.
Wenn „ich“ nur ein „materialistischer Kleingeist“ bin, glaube ich auch zwangsläufig, dass sich nicht alles in mir befindet, weil sich in einem Kleingeist nicht alles befinden kann.
Wo befinden sich denn „meine ganzen Er-inner-ungen“ und „mein persönliches Wissen über die Welt“ und all meine Gedanken, wenn ich nicht an Sie denke?
Befindet sich dies dann etwa außer-halb meines Geistes? Wohl kaum.
Ich denke mir jetzt eine Erdkugel und denke mir auch, dass „ich“ mich auf derselben befinde.
Dies denke "ich mir" nur deshalb so, weil ich angeblich einmal in der Schule gelernt habe (auch das denke ich mir jetzt aus), dass die Erde eine Kugel ist und „ich“ ein physischer Körper bin, der sich auf dieser Kugel befindet.
Ich erinnere mich zwar nicht mehr daran, wann ich das alles einmal gelernt habe, aber ich glaube „als tief-gläubiger Materialist“ fest daran, dass ich es „irgendwann einmal“ in meiner persönlichen Vergangenheit gelernt habe.
Diese „Erdkugel“ (mitsamt dem physischen Körper den ich als „ich“ bezeichne), die ich mir jetzt „zwanghaft logisch (nach außen) denke“, ist jetzt aber „de facto“ (nur) eine Information in "meinem" Bewusstsein.
Zum ersten Mal fällt mir das große „Para-doxa“ meiner materiellen Logik auf.
Bisher habe ich geglaubt, dass sich mein Bewusstsein „in meinem Gehirn befindet“,
das wiederum nur ein Teil meines physischen Körpers darstellt
(gr. παρά „para“ = neben, außer, daran vorbei, in unmittelbarer Umgebung von...,
in Gegenwart von...“
gr. δόξα „doxa“ = Meinung, Vorstellung, Glaube, persönliche Ansicht, Gedanke).
Nun erkenne "ich" plötzlich, dass es sich genau andersherum verhält.
Alles was ich denke oder wahrnehme, befindet sich „in“ meinem Bewusstsein.
Das heißt, mein Bewusstsein befindet sich nicht in meinem Gehirn, sondern mein Gehirn, an das ich „ab und zu“ denke, befindet sich in meinem Bewusstsein“, und zwar immer nur dann, wenn ich an mein Gehirn denke, ansonsten ist es nur ein nichtgedachter Gedanke "im Raum" der unendlichen Gedankenmöglichkeiten.
Dasselbe gilt natürlich auch für die von mir jetzt gedachte Erdkugel und meinen physischen Körper, der sich angeblich auf dieser Erdkugel befindet.
Alles, was ich mir jetzt denke, befindet sich auch „de facto“ als etwas „Existier-Ende-s“ in meinem Bewusstsein.
Und alles, was ich mir jetzt nicht denke, ist nicht mehr als ein „nicht gedachter Gedanke“ bzw. „eine nicht gemachte Wahrnehmung" (= Nichts).
Ich habe mein eigenes Gehirn „als Ding an sich“ noch nie selbst gesehen.
Wüsste ich überhaupt, dass sich in meinem Kopf ein Gehirn befindet, wenn ich das nicht in der Schule so gelernt hätte?
Habe ich das überhaupt „irgendwann einmal“ in der Schule gelernt oder ist mir das jetzt nur so „eingefallen“, dass ich das irgendwann einmal in der Schule gelernt habe?
Ich kann mich jetzt beim besten Willen nicht daran erinnern, wann ich das „irgendwann einmal in der Vergangenheit“ gelernt habe, aber dennoch ist da „etwas“ in mir, das mich glaubend macht, dass ich das „irgendwann einmal in der Vergangenheit“ gelernt habe.
Dieses „etwas“ ist „meine dogmatische raumzeitliche Logik“, deren logischen Suggestionen ich mich hündisch unterwerfe, anstatt sie ständig in Frage zu stellen.
Was für mein „selbst ausgedachtes Gehirn“ gilt, gilt natürlich auch für meinen bisherigen „Glauben“ (Glaube = das „für Wahrhalten“ meiner In-Formationen) an all die anderen „Dinge“, die ich noch nie selbst zu Gesicht bekommen habe und dessen „Existenzen“ ich genau genommen nicht „bezeugen“ könnte, ohne dabei einen Meineid zu schwören, denn ich kenne das meiste „Zeug“, an das ich glaube, nur vom Hörensagen oder aus Büchern, Fernsehen, Radio, Internet...
Mir würde nicht im Traum einfallen „die Existenz von Schneewittchen“ zu bezeugen, aber dass „der große Physiker Einstein einmal gelebt hat“ und dass „die Erde eine Kugel ist“, „darauf würde jeder Materialist einen Meineid schwören!“.
Ich bin jedoch, was deren angebliche Existenz in der Vergangenheit bzw. im Weltall anbelangt, auf meinen „blinden Glauben“ angewiesen.
Nur weil von ihnen in Büchern berichtet wird, ist das noch lange kein wirklicher Beweis, denn von Schneewittchen wird auch in Büchern berichtet.
„Na, das ist aber nur ein Märchen!“, sagt jetzt deine materialistische Logik logischerweise.
Aber: Letzten Endes kenne „ich“ diese „Gedankenbilder“ nur vom Hörensagen. Schneewittchen, Einstein, Erdkugel, Bakterien, Atome, meine Menschheit und Konsorten sind lediglich „Vorstellungen“ von „etwas“, das sich in dem Augenblick, wenn "ich" es mir (aus-) denke, in "meinem" Bewusstsein befindet.
Wenn ich nur dem blind nachgeplapperten und ungeprüften Geschwätz meiner weltlichen Lehrer und Erzieher (die ich mir jetzt in die Vergangenheit denke) Glauben zu schenken vermag, glaube ich auch zwangsläufig daran, dass ich „nur ein physischer Körper“
(mit Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit) bin, der sich auf einer Erdkugel befindet,
die sich um die Sonne dreht.
Alles, was ich selbst „außer-halb von mir glaube“, wird mir dann auch unabwendbar
„in meinem Bewusstsein“ als etwas „außerhalb und unabhängig von mir existierendes“ erscheinen, denn alles von mir (Aus-) Gedachte wird „für mich“ immer so sein „wie ich selbst glaube (definiere), dass es ist!“.
Das ist (weltlicher) Glaube und kein wirkliches Wissen.
Was lässt sich also außer der Tatsache der „Information“ von „Ich bin“ und den damit zusammenhängenden Erkenntissen, sonst noch mit Sicherheit sagen? Nichts.
All unsere bisher geglaubten "zuverlässigen Ergebnisse" über uns und die Welt, erscheinen bei genauerer Betrachtung gar nicht mehr so zuverlässig.
Außer "Ich bin" (und den damit direkt verbundnen Erkenntnissen) gibt es nichts anderes, das wir als zuverlässiges Wissen wissen können.
Die Bedeutung des "Ich bin" gründet nicht darauf, dass es eine Tatsache ist, sondern dass es die einzige Tatsache ist.
"Ich bin" ist also alles, was irgendjemand je gewusst hat oder jemals wissen wird.
Jede Deutung, jede Auslegung, jeder Erklärungsversuch von „Ich bin“ ist schon ein Konzept, selbst die beiden Worte „Ich bin“ sind bereits konzeptionell. **
"Ich bin" ist sozusagen und genau genommen das allererste, das Urkonzept **.
Jede Beschreibung trifft es nicht und muss somit Theorie bleiben.
Die Tatsache, dass "du bist", ist das einzige, was "du" mit Sicherheit wissen kannst. **
Du kannst diese Tatsache natürlich leugnen, anzweifeln oder in Frage stellen, aber das ändert nichts daran, dass "du bist". Daran lässt sich nicht rütteln.
Außer „Ich bin“ weiß niemand irgendetwas.
Weder Gott noch irgendwelche Götter können „existieren“, nicht einmal in der Vorstellung, die mehr wissen als diese eine Sache: Ich bin.
Letztendlich ist das Wissen "Ich bin" Gott.
Es repräsentiert das Wissen selbst - und es kann von „niemanden“ gewusst werden.
Das Wissen "Ich bin", ist das, was "Du bist". Man kann es nicht "haben".
Mach dich also nicht zu einer Vorstellung, zu einem Bild von dir Selbst.
Es heißt nicht umsonst: "Mach dir kein Bild von Gott."
Jedes Bild (= Vorstellung, Gedanke) das du dir machst, ist ein Bild, aber nicht Gott.
Mach dir also kein Bild von dir Selbst! Das heißt nicht, dass du dir nichts vorstellen darfst, aber sei dir bewusst, dass alles was Du (Gott) dir vorstellst, eine Vorstellung ist.
Und alles Vorstellbare ist eine vergängliche, mehr- oder weniger kurzweilige In-Formation in deinem Bewusstsein.
Ein kurzes Aufflackern einer Existenz, die genau so lange "da" ist, wie sie gedacht wird.
Der Leser dieser Worte ist in diesem Augenblick, wenn "Du" an "ihn" denkst, ebenfalls lediglich ein weiterer Gedanke, den Du dir jetzt denkst.
Der Leser „als Körper-Ding an sich“ "war" nämlich, während du diese Worte gelesen und über sie nachgedacht hast, nicht!
Jetzt ist er da, der Leser, die Person, als ein Gedanke in deinem Bewusstsein.
Und dieser Gedanke wird genau so sein, wie du ihn dir denkst (denken musst).
Und alles, was du dir aus-denkst, aus dem heraus, was Du Selbst bist und das selbst nicht denkbar ist, bleiben eben nur Gedanken, die genau so sein müssen, wie du sie dir denkst.
Ich bin - Du bist - das ist alles.
Als Moses Gott nach Seinem Namen frägt, erwidert dieser:
„ICH BIN DER/WELCHER ICH BIN.“
Der Name, den Gott sich gibt, lautet „Ich bin“.
Er sagt nicht:
„Mein Name lautet „Ich bin“, aber ihr könnt mich auch „Du bist“ oder „Er ist“ nennen.
Die „Ich-Bin-Verkündigung“ reicht nicht über das eigene Wissen hinaus.
„Ich bin“ ist nicht konjungierbar (steigerungsfähig/veränderbar), es lässt keine andere Form zu. Ich kann sagen „Ich bin“ und wissen, dass es wahr ist, aber zu sagen „Du bist, Er ist, Sie ist“ usw. ist bereits zu viel.
Ich weiß nur mit Sicherheit, dass „Ich bin“ - sonst nichts.
Und mit „Ich bin“ sind nicht die Worte „Ich bin“ gemeint.
Dasjenige, welches weiß, dass „es ist", ist das, was „Ich bin“ ist.
So verstanden ist „Ich bin“ alias Gott tatsächlich das Alpha und Omega, die Gesamtheit allen Seins, das Wissens des Selbst um sich selbst.
Auf der „anderen Seite“ des Wissens „Ich bin“ befindet sich ein Universum aus Glaubensinhalten, Ideen, Theorien, Überzeugungen, Annahmen und Hypothesen usf.
Diese Grenze zu überschreiten bedeutet, all das "hinter" sich zu lassen.
Keine Theorie, kein Konzept, kein Glaubensinhalt, keine Meinung, kein Diskurs über was auch immer kann in der Wirklichkeit eine unumstößliche fundamentale Basis haben, sobald die Wirklichkeit sich Selbst durchdringt.
Die einzig unumstößliche, fundamentale Basis ist das "Ich bin" alias "Gott" selbst.
Ein Dialog kann imMeer nur in einer ausgedahten, "relativen Wirklichkeit" stattfinden.
Wenn das gesehen wird, wird auch gesehen, das (noch/nur) "niemand" dieses „Ich bin“ wirklich und in seiner ganzen Tiefe verstanden hat.
Von einer Person (= einem Gedanken) kann das nicht verstanden werden.
Wir können uns denken, dass manche Leute denken, sie würden es verstehen, aber dem ist nicht so. Würden Professoren der Philosophie das „Ich bin“ verstehen, wären sie keine Professoren der Philosophie.
Trotz all der Worte, die über das „Ich bin“ gesprochen werden, gibt es im Grunde nichts Wesentliches darüber hinaus zu berichten. Es ist wie der stille Ozean hinter all dem Lärm der Wellen – einfach da, ohne Schaum, ohne Aufruhr.
Wenn ein Mensch sich vollkommen von diesem „Ich bin“ durchdringen lässt, wirkt es wie ein Virus, das das Ego auffrisst. Es verschlingt all die Illusionen, all die seltsamen Vorstellungen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.
Was übrig bleibt, ist nicht mehr das, was er dachte, was und wer er sei – sondern einfach das, was immer war, ist und sein wird: das Unbeschreibliche, das Stille, das Unendliche.
Aber bis es sich von innen nach außen gefressen hat kann es, um es zeitlich auszudrücken, Jahre, Jahrzehnte, vielleicht eines oder mehrere (aus-gedachte) Leben lang dauern.
Apropos: was du „mein Leben“ nennst ist einem Traum sehr ähnlich.
Was du bisher "objektive Realität" genannt hast, "gibt" es nicht (außer als Idee).
Raum und Zeit, Liebe und Hass, Gut und Böse, die Welt als Kugelplanet,
das heliozentrische Weltbild, alle möglichen Weltbilder, Ursache und Wirkung usw.
all das muss Idee und Konzept bleiben und sie entbehren jeder Wirklichkeit.
Von „nichts“ kann „bewiesen“ werden, dass „es“ (wirklich) ist - oder anders gesagt:
Das "UP-solute Nichts" (alias Gott, Allah, JHWH, der Herr etc.) ist das einzig Wirkliche.
Aber nicht als das, als was es hier bezeichnet wird, sondern als das, was das ist, was bezeichnet wird.
Etwas anderes als „Ich bin“ (DAS) zur Wirklichkeit zu erklären, ist ein Eingeständnis von Unwissenheit.
Es „gibt“ nur das Eine, nicht existierende, "nicht bezeugbare" absolute Sein, was „Ich bin“ ist.
Und alles denkbar andere befindet sich zwangsläufig imme(e)r nur innerhalb dieses „Ich bin“ als eine von unendlichen denkbaren „Seinsmöglichkeiten".
So betrachtet ist selbst das "Ich bin" nicht (wirklich) beweisbar, denn dazu müssten zwei (da) sein. Und die Zwei lässt sich nicht (als wirklich) beweisen.
Das "bewiesene", bezeugte "Ich bin" ist nicht das "Ich bin", das bezeugt.
Jeder, der den Wunsch hat, die Aussagen über die Bedeutung des „Ich bin“ zu bestreiten oder zu widerlegen, braucht nur zu beweisen, dass irgendetwas (anderes außer „Ich bin“) wahr ist im Sinne von wirklich. Was soll´s, versuche es wenigstens.
Zermartere dir das Hirn darüber - es wird dir nicht gelingen.
Was aber passieren kann, ist, dass sich deine Sicht auf „Gott und die Welt“ grundlegend verändern wird. Vielleicht denkst du dir an dieser Stelle: „Wohl eher nicht“.
Gut, "dein" Glaube sei dein Himmelreich.
Es wird für dich immer so sein, wie du glaubst dass es ist.
Das Sein hat damit kein Problem.
Werfen wir also dieses "Ich bin" als Brandsatz wie einen Molotow-Cocktail auf das, was wir unser eigenes "Da-Sein" nennen, geschützt durch das Wissen, dass die Wirklichtkeit - im Gegensatz zu allem anderen - nicht brennt.
Damit ist die Reise zum "wirklich Wahren" jedoch nicht vorbei. Damit beginnt erst alles.
Die sogenannte Realität ist eine "Illusion", wiewohl eine sehr beständige.
Sie lässt sich auf keine Weise von einem Traum unterscheiden.
Es ist das (Schau-) Spiel, in das "WIR uns" *** geworfen haben, um etwas zu er-leben.
Und WIR kommunizieren stets mit UNS/uns selbst.
Und eine "gelungene" Kommunikation hat zum Ergebnis, dass sie dir die "Illusion" genommen hat, dass sie jemals stattgefunden hat.
„Ich bin“ ist immer gegenwärtig (= jetzt) und doch nicht „da“, denn "Ich bin" ist kein Körper,
kein Gemüt, kein Gedanke, nichts was wir benennen könnten.
"Ich bin" ist der Träumer des gesamten Universums.
Reine Wahrnehmung, die Quintessenz alles „Existierenden“.
Fügen wir dem „Ich bin“ etwas hinzu, wie zum Beispiel: „Ich bin müde, klug, geduldig" usw. gerät das „Ich“ in eine trügerische Identifikation des „ich“.
Es ist eine Begrenzung des „Ich bin“ auf eine mögliche Facette des Seins, es entsteht eine (zumeist) unbewusste Trennung.
Lassen wir das „Ich bin“ wirken, denn es ist das Wirk-Licht.
Das Wirk-Licht ist das einzig Wirkliche, alles andere ist eine Ausdrucks-Form, eine Verwirklichung der Wirklichkeit, eine Realisation der Realität.
Anmerkung zu...
* "Ich nehme etwas wahr, also bin ich".
Wenn "Ich" mir ein "ich" denke, das etwas wahrnimmt, ist dieses "ich" ein Gedanke den "Ich" mir denke und damit bereits Teil der Wahrnehmung, aber nicht das "Ich" das denkt, bzw. wahrnimmt. Das wahrnehmende "Ich" kann nicht wahrgenommen werden.
Es ist einfach. Und DU bist DAS.
** "Ich bin" als ursprünglichstes Konzept:
Wenn wir vom einzig Wissbaren sprechen, dem "Ich bin", reden wir bereits über eine Idee und machen es damit zu einem Konzept, denn:
Wo ist dieses "Ich" und was ist es, welches sich seiner selbst bewusst ist?
Von welchem "Ich" sprichst du? Da ist (nur) nichts!
All-ein dieses absolute nicht denkbare "Nichts" ist das, was "Ich bin" (Du) ist.
Auch die Antwort "Hier und Jetzt" ist konzeptionell, da dieses "Hier und Jetzt" als ein Bezugspunkt nur ein weiterer Gedanke ist.
Es "gibt" kein "Hier" zu verorten - es ist nicht verortbar - obwohl es nur Hier "gibt". Versuche darauf zu zeigen.
Egal worauf du zeigst oder wo du hinzeigst, das ist es ganz sicher nicht.
Jeden Punkt, den du anvisierst, ist ein ausgedachter Punkt.
Und es "gibt" kein "Jetzt" zu verzeichnen - es ist kein (bestimmter) Zeitpunkt.
Verwechsel das "absolute JETZT" nicht mit einem bestimmten Jetzt-Zeitpunkt.
Das "absolute JETZT" ist hierarchisch "vor" jeder Zeit - es ist die Ewigkeit selbst.
Und das "absolute HIER" ist hierarchisch "vor" jedem (Bezugs-) Punkt.
So gesehen "gibt" es das Hier & Jetzt selbstverständlich - als Idee.
Das Absolute (Hier & Jetzt) aber ist ein Symbol für deine eigene Ewigkeit.
Der absolute, ewige, unbedingte, unberührbare zustandslose Zustand, DAS, was DU als das, was DU bist, bist = Gott.
Obwohl DU kein Wissen über Dich "haben" kannst, weißt DU um Dich - ein Paradoxon.
DU bist das, was Wissen ist - und DU brauchst nichts zu wissen, um das zu sein, was Wissen ist.
*** WIR:
Damit ist ein Singular gemeint, das sich Selbst - in sich Selbst - in unendlich viele Facetten von sich Selbst zerdenkt bzw. dividiert, damit "WIR in uns" etwas zum Er-Leben "haben".
Unterhaltung eben.
J.O.M. - S.D.G.
Comments