Kapitel 14 ~ Das Ego als Werkzeug GoTTes
- MikUP101
- 1. Feb. 2022
- 16 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juni
Kurz-Beschreibung des Kapitels
Dieser Vortrag untersucht auf humorvolle Weise das Konzept des Egos als göttliches Werkzeug, das bei der Schaffung unserer inneren Traumlandschaften eine zentrale Rolle spielt.
Er beginnt mit der „Vorstellung Gottes“ als absoluten Beobachter, dem Nichts, aus dem alles entsteht.
Gott beschließt aus Langeweile, ein Universum zu erschaffen, in dem er Bewusstseinsanteile von sich selbst in einen Traumzustand versetzt.
Diese Traumzustände werden durch das Ego lebendig, das als Mechanismus dient, multidimensionale Vorstellungswelten zu konstruieren.
Das Ego interpretiert und bewertet die Wahrnehmungen, wodurch Emotionen und Dramen entstehen. Ohne den emotionalen Aspekt des Egos wären alle Erscheinungen neutral und uninteressant.
Gott erschafft unzählige träumende „Geistesfunken“ (Bewusstseins-Anteile), die durch ihre Egos individuelle Traumwelten erleben.
Der Vortrag hebt hervor, dass das Ego sowohl Quelle des Dramas als auch der Freude ist und dass es die Geschichten und Erfahrungen des Lebens maßgeblich formt. Schließlich wird betont, dass alle Erscheinungen letztlich Illusionen sind, die sich im Angesicht der absoluten Wirklichkeit auflösen.
Das Vorwort schließt mit der Erkenntnis, dass die Reflexionen und Erzählungen des Traumzustands oft unterhaltsamer und farbenfroher sind als die absolute Wirklichkeit selbst.
Göttliche Imagination und spirituelle Architektur:
Das Ego als Werkzeug Gottes bei der Erschaffung unserer inneren Traumlandschaften
1) Das Ego - Freund oder Feind?
Willkommen zu einem Ausflug in die Welt des Egos.
Es gibt viele Meinungen darüber, ob das Ego die Quelle allen Übels und unser größter Feind ist. Manche sagen, es müsse überwunden, losgelassen, aufgelöst oder verbrannt werden. Andere wiederum meinen, man müsse das Ego durchschauen, verstehen, akzeptieren, erlieben, erweitern und dann transformieren.
Klingt fast, als würde man eine Anleitung zur Bedienung einer komplizierten Maschine lesen.
Und dann gibt es diejenigen, die das Ego einfach nur optimieren, verbessern und ein bisschen aufpolieren wollen – so als würde man dem Ego ein Wellness-Wochenende spendieren. Doch was ist dran, an diesen Geschichten? Und was ist das Ego überhaupt?
2) Ein humorvoller und spiritueller Zugang
In diesem Gespräch möchte ich einen etwas anderen, humorvollen aber auch spirituellen Zugang zu diesem Thema aufzeigen.
Egal, wie du das Ego betrachtest oder als was auch immer du es siehst, ich lade dich ein, mit mir darüber nachzudenken, welche Rolle das Ego für unser Leben spielt.
Lehne dich zurück und genieße die Fahrt, denn wir begeben uns auf eine Reise durch das Reich des Egos und den Traumzustand.
3) Der Anfang des Traumzustands
Für den Traumzustand ist das Ego von entscheidender Bedeutung.
Ohne Ego würde der gesamte Traumzustand, der nicht weniger als unsere menschliche Existenz und das gesamte Universum repräsentiert, überhaupt keinen Sinn ergeben.
Aber warum ist das so? Wie kam es überhaupt zum Traumzustand? Und was ist er?
Fangen wir ganz am Anfang an.
4) Es war einmal das Nichts (Märchenstunde)
Es war einmal das Nichts, und in diesem Nichts gab es – du ahnst es schon – nichts.
Es war ja noch nichts da, was es hätte geben können.
Dieses Nichts war die Heimat von Gott. Genau genommen war Gott selbst dieses Nichts.
Der unumschränkte Beobachter, das allsehende Auge.
Gott war nicht nur der uneingeschränkte Beobachter, er war auch der einzige Beobachter.
Aber er konnte nichts erkennen. Er konnte nicht einmal sich selbst erkennen, da es nichts gab, womit er sich hätte vergleichen können.
Gott war das Einzige, was es gab: die absolute Einheit ohne ein Zweites.
Wo es aber nichts Zweites gibt, gibt es auch nichts Erstes.
Denn um überhaupt von einem Ersten sprechen zu können, muss es ein Zweites geben.
5) Die Unendlichkeit des Nichts
Aber dank einer seiner unendlichen göttlichen Eigenschaften, zum Beispiel die der Unendlichkeit, konnte Gott unendlich weit in alle Richtungen schauen.
Das hätte ihn auch glücklich gemacht, wenn es dort irgendetwas zu sehen gegeben hätte.
Doch in jeder Richtung sah er immer nur sich selbst, denn überall gab es nur das unendliche, ewige Nichts. Und nichts kann man nicht sehen. Nicht einmal Gott kann das.
Wenn er genau hinsah, sah er, dass es nicht einmal eine Richtung gab, in die er schauen konnte. Die Eigenschaft der unendlichen Unendlichkeit bringt es nämlich mit sich, dass es für Gott, der alles ist, nichts gab außer ihm selbst.
Für das Auge Gottes, die Wahrnehmung selbst, gab es also nichts, was wahrgenommen werden konnte. Weder jemanden zum Spielen, noch einen tollen Ort, an dem er mit seinen nicht vorhandenen Spielkameraden hätte spielen können.
6) Die Entdeckung der Langeweile
Und so kam es, dass Gott, angesichts des mangelnden Unterhaltungswertes seiner, bis dato nicht vorhandenen Schöpfung, etwas empfand, das er später Langeweile nannte.
Irgendwann kam der Augenblick, der natürlich jetzt war – es gab ja noch keine Zeit – da stellte sich Gott folgende Frage: „Was könnte ich bloß mit meinem unendlichen, göttlichen Potential anfangen? „Sollte ich vielleicht ein Puzzle mit unendlich vielen Teilen erschaffen?
Ein nie endendes Sudoku? Eine Woche ohne Montag? Für wen eigentlich?
Nein, ich brauche etwas wirklich Spannendes, etwas Aufregendes, bevor ich vor Langweile sterbe… und angesichts meiner eigenen Ewigkeit, könnte das ziemlich lange dauern“.
7) Die Erschaffung des Universums
Und so beschloss Gott, nach reiflicher Überlegung und aus Langeweile, das manifestierte Universum des Traumzustands zu erschaffen.
Doch was genau ist dieser Traumzustand, und wie funktioniert er?
Zunächst einmal benötigen wir für den Traumzustand etwas mit der Fähigkeit, zu träumen.
Und was wäre dafür besser geeignet, als das göttliche Bewusstsein selbst.
Also nahm Gott einen winzigen Teil von sich selbst und versah diesen Bewusstseinsanteil mit dem Potential, zu träumen.
Dieser Bewusstseinsanteil wird auch Ich-bin-Bewusstsein oder Individualbewusstsein genannt und in Holofeeling-Kreisen ist er als Geistesfunke bekannt.
8) Der kosmische Regisseur und der Trick mit dem Schlaf
Aber nur das Potential zu träumen reicht nicht aus, um tatsächlich etwas zu träumen.
Deshalb nahm Gott, dieser schlaue Fuchs, dieses Bewusstseinsteilchen, das letztendlich er selbst ist, und versetzte es in einen tiefen Schlaf.
Denn nur ein „schlafendes Bewusstsein“, ein schlafender Geist, hat die Möglichkeit zu träumen.
Dann dachte er sich: „Warum nur ein einziges träumendes Bewusstsein erschaffen, wenn ich unendlich viele erschaffen kann?“ Gedacht, getan.
Gott, als kosmischer Regisseur, erkannte das Potential für eine epische Reihe, eine Serie von Träumen und entschied sich, nicht nur ein träumendes Bewusstsein, sondern eine nicht unerhebliche Anzahl davon zu erschaffen.
Mehr Träume bedeuten schließlich mehr Möglichkeiten für Spaß und Drama in diesem göttlichen Theater, dessen einziger Zuschauer letztendlich Gott selbst ist.
9) Die Erschaffung der Geistesfunken
Und so schuf Gott unzählige träumende Geistesfunken, jeder mit seinem eigenen kleinen Bewusstsein, das, wie gesagt, letztlich nur ein einziges ist – das All-Bewusstsein Gottes.
Und so startete Gott, ohne es laut auszusprechen, es war ja niemand da, der zuhörte, seine ganz private Unterhaltungsshow.
Nebenbei bemerkt: Jedes Ich-bin-Bewusstsein stellt eine vollständige und in sich geschlossene Traumwelt dar. Nun gab es nur noch ein Problem zu lösen:
Wie kann jeder kleine Geistesfunke seine eigene, einzigartige Traumwelt in sich selbst erzeugen, sie gestalten und darin ein individuelles Leben erleben?
Wie schaffe ich es, fragte sich Gott, dass diese Geistesfunken ihre eigene, abwechslungsreiche Show produzieren? Und wie mache ich das zu einem Selbstläufer?
Schließlich wollte Gott seine eigene Show ganz entspannt genießen und nicht ständig daran arbeiten müssen. Da kam ihm die Idee mit dem Ego und dem Fortpflanzungstrieb, der selbständigen Reproduktion… und noch ein paar andere lustige Sachen.
10) Die geniale Erfindung des Egos
Hier nun kommt das Ego ins Spiel – Gottes geniale Erfindung, um das Traumuniversum zum Leben zu erwecken. Gott schuf das Ego als individuelles Charakterprogramm.
Es ist ein Mechanismus, mit dessen Hilfe der träumende Geist in der Lage ist, eine komplette, mehrdimensionale Vorstellungswelt zu konstruieren, sie auf die Leinwand des Bewusstseins zu projizieren, sie zu interpretieren und zu bewerten.
Neben der reinen Quantität der Phänomene kommen nun sämtliche Qualitäten wie Gefühle und Emotionen ins Spiel, und damit endlich Spaß und Drama.
11) Das kosmische Thater ist komplett
Nun musste Gott noch das Ego in das Individualbewusstsein – den Geistesfunken – integrieren, was für ihn ein Kinderspiel war, und das kosmische Theater war bereit, in hellem Licht zu erstrahlen. Die Energie für das gesamte Theater, die Bühne des Lebens, liefert übrigens die begrenzte Lichtenergie des Individualbewusstseins, dieser winzige Teil Gottes, der absoluten Energie. Voila! Der Traumzustand war geboren.
Was bin ich doch für ein kreatives Kerlchen, dachte Gott, und was für eine geniale Idee, das Ding mit dem Ego.
12) Eine andere Darstellung des Traumzustands
Lass uns den Traumzustand und die Zusammenhänge zwischen Bewusstsein, dem Ego und der damit verbundenen Erscheinung einmal aus einer anderen Perspektive betrachten.
Stell dir das Ganze wie einen alten Diaprojektor vor:
a) Das Licht im Projektor repräsentiert in diesem Beispiel symbolisch das Ich-bin-Bewusstsein, die Licht- und Energiequelle, den Geistesfunken, den träumenden und zugleich wahrnehmenden Geist.
Damit ein Bild auf der Leinwand erscheint, muss ein Dia, ein Lichtbild zwischen die Lichtquelle, also dem wahrnehmenden Geist und die Leinwand geschoben werden.
b) Das Dia steht für eine Momentaufnahme der Maske, die du aktuell trägst, und wirkt wie ein Filter auf dein Bewusstsein. Diese Filtermaske ist das, was du siehst, wenn du in den Spiegel schaust.
Sie bestimmt, je nach Programmierung, wie das projizierte Lichtbild aussieht.
Natürlich verändert sich deine Maske im Laufe deines Lebens ständig und mit ihr die Welt, die du siehst. So ist z. Bsp. deine Welt im Alter von 5 Jahren in vielen Bereichen eine ganz andere als im Alter von 20, 50 oder 80 Jahren. Okay?
Alle Dias oder Masken zusammen repräsentieren das Ego als Ganzes – das Programm, das deiner persönlichen Traumwelt Form verleiht. Und deine -Traum-Welt wird durch deine Charakterstruktur, dein Ego, geprägt. Deshalb sagt man auch, dass die Welt ein Spiegelbild des eigenen Charakters ist.
c) Der darstellende Bereich des Bewusstseins repräsentiert die Leinwand, auf der alle Erscheinungen oder Informationen als 3-Dimensionale Schattenbilder sichtbar werden.
Das Bewusstsein an sich oder der träumende Geist ist also wie ein Kopf-Kino, in dem alle Informationen erscheinen.
Hierzu ein kleines Gedankenexperiment:
Wenn das Kino versucht, an sich selbst zu denken, sich also ein Bild von sich selbst zu machen, entsteht auf der Leinwand des Kinos ein Bild des Kinos.
Der träumende Geist ist das Kino, in dem alle Informationen erscheinen, aber er ist weder das projizierte Bild des Kinos, noch ist er die Leinwand.
Er ist das, was alle Informationen wahrnimmt, aber selbst nicht wahrnehmbar ist.
Und warum ist das so? Weil er selbst keine Information ist.
13) Das träumende Bewusstsein
D-t. G. oder das träumende Bewusstsein ist die Lichtenergie, die durch die Filtermaske strahlt und ein Bild auf die Leinwand des Individualbewusstseins zaubert.
Diese Bilder repräsentieren die Außenwelt-Realitätsebene, die du siehst und wahrnehmen kannst und durch den wertenden Charakter des Egos interpretiert wird.
Ohne diese Bewertungen wären alle Erscheinungen nur das, was sie sind:
Phänomene ohne qualitative Bewertung.
Stell dir dazu einen Traum ohne Emotionen und Bewertungen vor – das wäre in etwa so spannend wie ein Stummfilm in Schwarz-Weiß ohne Musik.
14) Die geniale Erfindung des Egos
Gottes Erfindung des Egos ist schon genial, oder?
Durch die Filtermaske des Egos wird die reine, weiße Lichtenergie gefärbt und die Wahrnehmung getrübt, ähnlich wie die Sicht durch einen Nebelschleier in der Nacht.
So werden die verrücktesten Phänomene auf die Leinwand des Bewusstseins projiziert.
Und der Clou an der Sache ist der folgende:
Eine starke Identifikation des Individualbewusstseins mit dem Ego führt zu einem Zustand starker Unbewusstheit und Selbstvergessenheit. Das Individualbewusstsein hat keine Ahnung, was in seiner eigenen Traumwelt vor sich geht, was es selbst ist und worum es eigentlich geht. Die Welt und alles, was in ihr enthalten ist, erscheint nun als etwas, das unabhängig vom Bewusstsein existiert und davon getrennt ist.
In diesem vom Ego getrübten Zustand begibt sich das Ich-Bin-Bewusstsein auf eine Reise, die letztendlich zurück zu sich selbst führt.
Auf diesem Weg könnte es zahlreiche Abenteuer am eigenen Körper hautnah erleben, wenn es denn einen Körper gäbe, mit dem es diese Abenteuer erfahren könnte."
15) Der Traum-Baukasten
Wir haben also eine Welt voller möglicher und unmöglicher Dinge, einen richtigen Traum-Baukasten. Doch es fehlt noch etwas: ein Körper.
Jemand, der im Dunkeln über all die lästigen kleinen Teile stolpert, die der Traum-Baukasten bereit hält. Und das ist das i-Tüpfelchen in Gottes Ego-Konstruktion.
Er hat das Ego so konstruiert, dass es nicht nur mit Hilfe der Lichtenergie eine komplette Traumwelt erschaffen, sondern auch – und jetzt kommt´s – einen Avatar hervorbringen kann.
Eine Körper-Verstand-Einheit, die vom Individualbewusstsein wahrgenommen wird und mit der es sich identifizieren kann. So kann der durch das Ego limitierte Geistesfunke mit seinem Avatar durch seine Traumwelt stolpern und in jedes Fettnäpfchen treten, das sein eigenes Ego für ihn aufstellt. Soviel zur Geschichte des Egos und des Traumzustands.
16) Die Erschaffung von Himmel und Erde
Und so schuf Gott inmitten des träumenden Bewusstseins Himmel und Erde mit allem, was da kreucht und fleucht, einschließlich eines ganz individuellen Avatars.
Ich betone hier das Wort „inmitten“, denn es ist das träumende Bewusstsein selbst, in dem mit Hilfe des Egos die Erscheinungswelt einschließlich des Avatars entsteht und geträumt wird. Der Avatar ist der blaue Mensch, dessen Rolle du Geist, momentan verkörperst.
Damit haben wir alle Elemente, um Gottes Idee mit Leben zu füllen:
Das Element der Wahrnehmung bzw. des wahrnehmenden Bewusstseins, den Geistesfunken.
Das Element der Erscheinungen, die Erscheinungswelt und dazwischen…
…das Ego, die Maske, das Programm, das sich symbolisch zwischen der Welt auf der Leiwand und dem Bewusstsein befindet und durch das die individuellen Erscheinungen auf der Leinwand erzeugt werden.
17) Die Trinität des Lebens
Wir haben es hier folglich mit einer Trinität zu tun, bestehend aus drei Entitäten, die an diesem Spiel beteiligt sind und die Voraussetzungen schaffen, dass das, was wir Leben nennen, entstehen, wahrgenommen und gelebt werden kann.
1. Das wahrnehmende Bewusstsein, das als Lichtenergie und als Leinwand fungiert und sich hinter dem Ego sowie der momentanen Maske, der Persona, verbirgt.
2. Der blaue Mensch oder das Charakterprogramm, das Ego.
3. Die bunte Welt der Erscheinungen, die durch die momentane Filtermaske anhand der Lichtenergie auf die Leinwand des Bewusstseins projiziert wird.
18) Das epische Videospiel
So entsteht eine komplette Welt voller Dinge, die von einem stark reduzierten, durch das Ego gefilterten, aber dennoch göttlichen Bewusstsein wahrgenommen wird.
Es ist, als hätte Gott ein episches Videospiel entwickelt und wäre selbst als Ich-bin-Bewusstsein in einen Avatar herabgestiegen, um dieses Spiel zu spielen.
Stell dir das Ganze wie ein interaktives Spiel vor, in dem du der Hauptcharakter bist.
19) Die Rolle des Egos
Und was wäre diese bunte Welt der Erscheinungen ohne ein Ego darin?
Ziemlich langweilig, oder nicht?
Nun, Langeweile ist auch eine Qualität, es wäre also nicht einmal langweilig.
Das Ego ist die Entität, die allen Erscheinungen überhaupt erst eine Qualität verleiht.
Ohne die bewertende Charaktereigenschaft des Egos wäre jede Erscheinung lediglich eine Erscheinung, ohne jede Qualität.
Das Ego, unser individuelles Charakterprogramm, sorgt dafür, dass wir Freude und Glück empfinden oder weinen und traurig sind. Es ist zuständig für all die Dramatik im Spiel des Lebens. Man könnte sagen, das Ego ist der unbewusste Regisseur unseres persönlichen Dramas, der dafür sorgt, dass keine Szene ohne Emotion bleibt.
20) Das göttliche Spiel
Gott würde sich in seinem Universum des Traumzustandes, in dem es nur ihn, den absolut Wahrnehmenden gibt, sehr langweilen.
Also erschafft er das Ego, die Illusion des getrennten Selbst.
Er erschafft viele Avatar-Pärchen, sowohl männlich als auch weiblich und flößt ihnen einen Funken seiner eigenen Wahrnehmung ein. Um sicherzustellen, dass es nie langweilig wird, begrenzt Gott die Wahrnehmung seiner Geschöpfe, indem er ihnen die Fähigkeit zur Fehlwahrnehmung verleiht – man könnte sagen, er hat ihnen eine bunte, manchmal rosarote Brille aufgesetzt, die Missverständnisse begünstigt.
Nur so sind Irritationen und Ärgernisse möglich und die Spannung im Spiel wird erhöht.
Darüber hinaus erschafft er seine Avatärchen hochemotional, um sie möglichst stark an ihre Emotionen zu binden. Das sorgt für noch mehr Spaß, Spannung und Drama im Spiel.
Er gibt ihnen aber auch die Möglichkeit zur Erkenntnis und Reflektion, um sie zu Höchstleistungen anzuregen und über sich selbst hinaus zu wachsen.
21) Die Integration des Egos
Mit der Erschaffung des Egos integriert Gott die Eigenschaften der Unvollkommenheit, der Irrationalität und der Fehlerhaftigkeit in sein ansonsten langweilig monotones Universum, in dem immer alles vollkommen perfekt verläuft.
Genau das ist der Makel der Vollkommenheit: Sie ist zu perfekt.
Und die Vollkommenheit selbst kann daran nichts ändern.
Gott kann zum Beispiel nicht machen, dass er nicht mehr Gott ist. Und das, obwohl er Gott ist. Er kann zwar so tun, als ob, aber er bleibt, was er ist: Gott.
Und alles, was er macht, ist seiner Natur gemäß immerzu perfekt.
Selbst der größte Mist, den er sich ausdenken könnte, wäre ein göttlich vollkommener Mist.
Aus Vollkommenheit kann eben nur Vollkommenheit hervorgehen.
Das mag eine großartige Eigenschaft sein, aber genau das ist das Manko Gottes:
Seine Ohnmacht in seiner Allmacht.
22) Das Dilemma der Vollkommenheit
Vollkommenheit ist vollkommen und kann nicht unvollkommen gemacht werden.
Chaos, Mängel, Fehler, Zufall, Irrationalität, Ungenauigkeit, Ungewissheit – all das ist nicht möglich. Ja, okay, es gibt Zufälle und seltsame Dinge, aber nichts davon ist wirklich zufällig.
Jeder Fehler ist ein vollkommener Fehler, jede Ungenauigkeit ist in ihrer Ungenauigkeit vollkommen, jedes Chaos ist ein vollkommenes Chaos.
In Gottes perfekter Theatermaschine läuft immer alles perfekt und manchmal ist Perfektion einfach zu perfekt. Ich nenne es das Dilemma der Vollkommenheit.
Und das Dilemma bleibt unlösbar, da es für Gott kein Dilemma gibt.
Und genau darin liegt die Herausforderung.
23) Der liebenswerte Wicht
Und für diese Herausforderung hat Gott, seinem göttlichen Einfallsreichtum sei Dank, das Ego, diesen kleinen, liebenswerten Trottel erschaffen. Hab ich Trottel gesagt?
Das führt zu Drama und Konflikten und Schwupps, schon ist das Universum nicht mehr langweilig. Und genau darum geht es. Wer will schon einen langweiligen Traum träumen?
Als Filmemacher strebt man danach, etwas Fesselndes und Unterhaltsames auf die leere Leinwand zu zaubern. Phänomene, die den Zuschauer fesseln sollen, die perfekte Theatervorstellung. Und es ist unverzeihlich, das Publikum zu langweilen, denn die Bühne ist alles, was uns innerhalb des Traumzustandes zur Verfügung steht.
Und erinnere dich: DU bist immer alles in einem:
Wahrnehmer, Wahrnehmung und Wahrgenommenes.
Träumer, Traum und Geträumtes. Denker, Denken und Ausgedachtes.
Seher, das Sehen und das Gesehene. Brahma, Vishnu, Shiva usw.
DU bist der Mittelpunkt aus dem diese Trinität, hervorgeht.
24) Die Bedeutung des Egos
Betrachten wir nun das Werk des Egos, das es auf der Bühne des Lebens zur Anschauung bringt. Es ist die Magie, die den Traumzustand zum Leben erweckt, der magische Funke, ohne den der Traumzustand nur nichts wäre. Die Antwort auf die Frage, warum das Leben ohne das Ego nicht viel Sinn ergeben würde, ist ziemlich klar, oder?
Das Ego gibt dem Leben Bedeutung, eine Perspektive und all die Facetten, die unser Dasein so spannend und manchmal auch herausfordernd machen.
Stell dir dazu einfach die Geschichte der Erde mit dir und der Menschheit vor: voller Entdeckungen, Innovationen, Emotionen, Konflikte und Triumph.
Und nun vergleiche das mit der Geschichte der Erde ohne dich und ohne die Menschheit: eine stille, ruhige Landschaft, schön in ihrer Einfachheit, aber ohne die Farben und Dramen des menschlichen Daseins.
25) Das Ego als Regisseur
Das Ego ist wie der Regisseur eines Films. Ohne es wäre alles nur eine stumme Leinwand.
Mit dem Ego wird jede Szene lebendig, jede Handlung bedeutungsvoll und jedes Gefühl intensiv. Erkennst du, welchen Unterschied das Ego macht?
Es bringt die Geschichte des Lebens auf eine Weise zum Leuchten, die ohne es einfach nicht möglich wäre. Man könnte sagen, das Ego ist das Salz in der Suppe des Lebens.
Manchmal sorgt es vielleicht für ein bisschen Sodbrennen, aber ohne es, wäre alles nur eine fade Brühe, geschmacklos, ohne Schärfe und Intensität.
26) Der blaue Planet Erde und die Geschichten der Geistesfunken
Dieser kleine blaue Planet ist ein wahres Meisterwerk der Schöpfung.
Mit seinen unglaublich vielfältigen Erscheinungsformen, seinen Naturwundern und atemberaubenden Landschaften, von majestätischen Gebirgen bis zu tiefblauen Ozeanen, bietet er eine prachtvolle Kulisse. Doch erst die Geschichten, die wir Geistesfunken durch unsere Verkörperung darauf erleben, und die einzigartigen Charaktere, die diesen Planeten bevölkern, machen ihn zu dem lebendigen, dynamischen Ort, den wir aus der Perspektive des Egos unsere Heimat nennen. Erst dann, wenn viele unterschiedliche Egos dort ein Zuhause finden, bietet er einen Unterhaltungswert.
Das Ego ist das Instrument, mit einem Faible für dramatische Wendungen, das den Lebensfilm zum Laufen bringt und in Gang hält. Erst dann entsteht auf der Bühne des Lebens jene bunte Vielfalt an Dramen und Konflikten, an Ideen und Kreativität, die einem von Egos unbewohnten Universum gänzlich fehlt.
Ohne das Ego wäre das Leben nur ein langweiliges Standbild.
Selbst wenn es irgendwo da draußen noch andere Theaterbühnen geben würde, so basieren auch sie auf dem Ego, denn nur so funktioniert die Theatermaschine.
Und ja, wir sind uns bewusst, dass wir uns im Traumzustand befinden; es ist alles geträumt, der Planet, die Menschheit, die Bühne, einfach alles.
27) Dankbarkeit für das Ego
Nun, während ich hier sitze und über das Ego philosophiere, wird hoffentlich deutlich, wie farblos unser Leben ohne diesen inneren Regisseur wäre, der uns fortlaufend in unsere Rollen eintauchen lässt und die Inszenierung für den Tanz auf der Bühne des Lebens gestaltet. Das Ego ist nicht nur die Quelle aller Dramen und der Bösewicht, sondern auch die Instanz, die unsere Geschichten zum Leuchten bringt.
Es bringt uns zum Lachen, manchmal zum Weinen und sorgt ebenso für Momente voller Genuss und Lebensfreude.
Wir können uns weiterhin bemühen, das Ego zu durchschauen, es aufzupolieren oder umzuprogrammieren. Bitte schön. Doch warum nicht einfach mal dankbar sein, für das Ego und unsere Stunde auf der Bühne des Lebens. Für den Schwung, den es bringt, um die Welt bunter und unsere Geschichten aufregender zu machen.
Wenn wir also das nächste Mal über unser Ego stolpern, begrüßen wir es mit einem Augenzwinkern und sagen:
„Danke, dass du mich daran erinnerst, dass das Leben nur selten langweilig ist, solange du dabei bist.“ Denn am Ende des Tages ist es das Ego, das uns diese verrückte Achterbahnfahrt namens Leben überhaupt erst so erleben lässt, wie wir es erleben. Und Deshalb: Ein Hoch auf das Ego, unseren treuen, wenn auch manchmal anstrengenden Begleiter.
28) Das Universum und die Illusion
Also, meine Lieben, während wir hier über all diese Gedanken nachdenken, lasst uns daran erinnern, dass das Universum und alles, was es enthält, existiert. Es existiert, jetzt, wo wir davon sprechen. Aber es ist nicht wirklich.
Es ist eine grandiose Illusion, erschaffen aus dem Nichts, wie Träume.
So lebendig sie auch erscheinen mögen, sie besitzen keine eigene Substanz.
Doch hinter der schillernden Fassade eines jeden Traums verbirgt sich die Wirklichkeit.
29) Die Täuschung des Universums
Das gesamte manifestierte Universum wurde erschaffen, ohne wirklich zu existieren – wie ein Traum, täuschend echt in seiner Wirkung und uns umhüllend wie Nebel in einer sternenklaren Nacht.
Alle Erscheinungen fühlen sich real und greifbar an – und das sind sie auch.
Doch jede Erscheinung, jedes Phänomen, einschließlich unseres Körpers, ist ein logisches Konstrukt, eine mentale Projektion, die durch unser Ego infolge seiner Programmierung erzeugt wird. So überzeugend sie auch sein mag, löst sich doch jede Erscheinung, einschließlich der Traumwelt, im Angesicht der Wirklichkeit auf. Im Vergleich zur Wirklichkeit ist alles im Traumzustand unwirklich, auch der Traumzustand selbst.
30) Die Stille des Seins und der Ursprung
Was bleibt, ist die tiefe Stille des Seins – unberührt und unveränderlich.
Das ewige Fundament aller Existenz. Aber auch das bleibt nicht. Sonst wäre da etwas.
Doch da ist nichts. Nicht einmal die Stille des Seins. So sieht es nun mal aus.
Außer dem unendlichen, eigenschaftslosen, absoluten Nichts, gibt es nichts wirklich.
Und wirklich ist einzig und allein das, was ununterbrochen das ist, was es ist.
Der Ursprung vor dem Ursprung, der Urknall vor dem Knall, der zustandslose Zustand hierarchisch vor aller Existenz und auf nichts anderes zurückführbar.
Der ewige, unabänderliche, nichtdimensionale und nicht denkbare Mittelpunkt, in dem alles ruht. Die absolute Potentialität.
Vollkommen und jenseits aller Illusionen und Erscheinungen, unbeeindruckt von allen Schwankungen und Wandlungen, die die sichtbare Welt durchlaufen mag.
Die unerschütterliche, absolute Wahrheit. Das allsehende Auge und unendliche Sein, das alle Erfahrungen durchdringt und transzendiert.
31) Du bist das
Und DU bist das. Aber das kannst du dir nicht vorstellen.
Mach dir kein Bild von DIR Selbst. Das Selbst ist keine Vorstellung.
Woran denkst du, wenn du an "dich selbst" denkst?
Erinnere dich an das Gedankenexperiment mit dem Kino, das versucht, an sich selbst zu denken. Was WIR Selbst sind, entzieht sich jeder Vorstellung, weil wir hierarchisch vor jeder Vorstellung sind. Und mit „WIR“ meine ich einen Singular.
Aber… mal ehrlich, all diese Erklärungen und Definitionen, die ich hier von mir gebe, sind in Bezug zur absoluten Wirklichkeit oder wie immer du es nennen magst, ein ziemlicher Schmarrn. Als könnte man die Wirklichkeit, die Wahrheit in Worte fassen. Was für ein Witz.
Aber vielleicht kann ich hier zumindest ein Gefühl davon… von irgendwas, von was auch immer vermitteln. Ich weiß es nicht.
32) Gott und die vergnügliche Täuschung des Egos
Nun denn, kommen wir zum Schluss.
Wenn du ein Fan von Gott, der absoluten Wirklichkeit, der Wahrheit und all diesen geheimnisvollen Dingen bist, was eigentlich nur ein Ding ist, genau genommen kein Ding, und vielleicht sogar ein Suchender, dann möchte ich noch etwas mit auf den Weg geben:
Der Traumzustand, das, was du „mein Leben“ nennst, ist freilich nur eine Verwirklichung, eine Reflexion der Wirklichkeit. Nicht die Wirklichkeit selbst.
Aber alles, was wir über diese Verwirklichung sagen können, über das Universum, das Leben und den ganzen Rest – und es gibt noch so viel mehr – ist tausendmal unterhaltsamer als diese vielbeschworene, sagenumwobene, absolute Wirklichkeit selbst. Und das ist doch was, oder?
In diesem Sinne wünsche ich dir noch viele schöne, aufregende und spannende Abenteuer, die du ganz sicher auf der Bühne des ewigen Lebens erleben wirst.
A - Ω
Comments