Essay Nr. 05 ~ Schwierigkeiten
- MikUP101
- 16. Mai 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Feb.
Wenn du sagst, dass du in Schwierigkeiten bist, dann halte einen Moment inne und frage dich: Wer genau ist das, der da in Schwierigkeiten steckt?
Derjenige, der diese Worte spricht – wer ist er wirklich?
Der Beobachter, der all das sieht und sich der Schwierigkeiten bewusst ist, ist niemals in Schwierigkeiten. Er bleibt immer ruhig, unberührt von den Wellen der (äußeren) Welt.
Er ist der Zeuge, der still und klar bleibt, während das Leben seinen Lauf nimmt.
Das Ego, diese Körper-Verstand-Einheit, mag sich in Schwierigkeiten wähnen, aber der (wahre) Beobachter, das allsehende Auge, das DU in deiner Essenz bist, steht außerhalb dieses Spiels, bzw, ist es der absolute Mittelpunkt – ES sieht einfach zu, ohne sich selbst zu verlieren.
Und das was beobachtet wird, kann auch keine Schwierigkeiten haben, da es (lediglich) eine zeitweilige In-Formation im darstellenden Bewusstseins-Bereich des Beobachters ist.
Ein "Ich", von dem du behaupten magst, dass du das bist, "gibt" es nicht - außer als Idee.
Es ist illusionär, es hat kein Sein aus sich selbst heraus. Damit ist es nicht wirklich.
Schwierigkeiten ent-stehen, wenn der Beobachter – unbewusster Weise – beginnt, sich mit dem zu identifizieren, was er beobachtet.
Plötzlich ist das „DU“ nicht mehr der stille Beobachter, sondern wird Teil des Spiels, des Dramas, der Wellen, die du beobachtest.
Und genau in diesem Moment – in dieser Identifikation – beginnt das Spiel.
Und damit die Schwierigkeiten und das Chaos.
Doch das Paradoxe ist: DAS, was das herausfinden kann, was hier geschieht, was hier auf der Bühne des Lebens vor sich geht, befindet sich bereits „abseits“ dieser Identifikation.
Es ist nicht das egoische Selbst, das an den Körper und den Verstand gebunden ist, sondern das tiefere, unberührte Bewusstsein, das über all dem steht.
Aber egal wie oft und wie laut gesagt wird, nicht aus der Perspektive dieses begrenzten Wesens, das mit dem Köper identifiziert ist, zu denken oder zu handeln... es passiert trotzdem. Es geschieht immer wieder, wie ein Reflex, und das Bewusstsein verliert sich für einen Moment im Strudel der Gedanken und Emotionen.
Es ist ein ständiges Aufeinandertreffen von Erwachen und Vergessen.
Ein ewiger Wandel von dem einen Moment in den anderen.
Aber genau in diesem Tanz liegt die tiefe Schönheit – das ständige „Er-innern“ daran, wer du wirklich bist, auch wenn du ab und zu (imMeer jetzt) in den Strudel eintauchst.
Das was du in deiner Wahrheit bist, ist das einzige, das nicht verloren gehen kann.
Es kann nicht verloren gehen, weil es das einzige ist, das wahrhaft wirklich ist.
Es ist das Sein als solches. Es gibt in wirklichkeit nichts anderes.
Was bleibt bestehen wenn sich das Materielle auflöst und die Hülle fällt?
Was ist „das was DU bist“, bevor das kommt, was "du" zu sein glaubst?
Wenn alles gegangen ist was gehen kann, selbst wenn dein „Ich“ geht, wirst „DU“ immer noch sein.
Schwierigkeiten und Probleme - und damit das Spiel des Lebens - beginnen mit dem Augenblick, in dem Moment, in dem du vergisst, was DU bist. Das ist Selbst-Vergessenheit.
Ein bewusster Beobachter steht immer eine Bewusstseinsstufe höher, als das Objekt, das von ihm beobachtet wird.
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