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  • AutorenbildMikUP

Kapitel Nr. 07 ~ Rechthaber

Warum Recht bekommen wollen, wenn man weiß, dass man Recht hat?

Es ist immer ein Zeichen der Schwäche, wenn man mit Gewalt Recht bekommen will.

Es ist ein Zeichen der eigenen Schwäche, aber auch der Schwäche der Sache, an die zu glauben man vorgibt.

Derjenige, der glaubt, "sein" Recht jemand anderen "beweisen" zu müssen und sich laufend gezwungen sieht, sich selbst zu beweisen, muss sich sehr unsicher in seinem Dasein fühlen.

So wendet mancher "Gläubig-Wissende" seinen Verstand auf alles an, nur nicht auf seinen eigenen "Wissen-Glauben", als wäre "sein" Glaube eine apodiktische Gewißheit, die zu kostbar - oder zu anfällig - ist, um darüber selbst gewissenhaft nachzudenken.


Konfrontiere deinen (eigenen) momentanen Intellekt (= deinen Glauben / dein Wissen),

den du zum Denken benutzt, immer wieder auf das Neue mit der Frage:

"Ist das (was auch imMeer ich zu wissen glaube) schon der absoluten Weisheit letzter Schluss?".

Es ist der Schlüssel, die in dir arbeitenden Filter (die blinden Flecken) zu R-einigen,

zu Waschen (und dadurch geistig zu "wachsen").


Anmerkung:

Die eigene Intoleranz ist die Ursache für alle Feindschaft und Unversöhnlichkeit in deiner (persönlichen) Welt, die du aufgrund deines "eigenen" (unverschuldeten, da unbewusst) uneinsichtigen, einseitigen Denkens selbst in deine Welt projizierst.

Jeder Rechthaber ist sich (offensichtlich) nicht bewusst, dass er mit allem in Verbindung steht, was er sich selbst (unbewusst) ausdenkt.

Es ist nicht möglich einen Gedanken zu denken, mit dem der Denker (des Gedankens) nichts zu tun hat. Das ist 100% sicher!

Für jeden Rechthaber ist es selbstredend, dass er selbstverständlich recht hat, und daher erscheint ihm das, was er sich denkt, auch logisch und schlüssig.

Und jeder, der etwas anderes behauptet, erscheint ihm als ein Idiot und unwissend.

Aber jedes limitierte Glaubenssystem, mag es noch so logisch und schlüssig erscheinen, wird immer wieder mit einem anderen Glaubenssystem konfrontiert werden, welches vollkommen unlogisch erscheint, aber für sich genommen ebenso recht haben und logisch schlüssig sein kann.

Nehmen wir dafür als Beispiel ein altes Basic-Computer-Betriebssystem, das mit Windows-Daten konfrontiert wird.

Für das Basic-Programm sind Windowsdaten völlig unlogisch.

Ein Mensch mit einem in sich logisch funktionierenden System, im Beispiel als Basic-Betriebssystem symbolisiert, wird sich in seiner einseitigen Rechthaberei anmaßen, dass Windows völlig unlogisch und falsch sein muss, weil er mit dieser anderen, neuen (höherwertigen) Logik überhaupt nichts anzufangen weiß.

Er weiß ganz sicher, dass er recht hat und der andere sich irrt, und er wird anfangen zu streiten und um sein Recht kämpfen, denn er ist ja vollkommen überzeugt davon,

dass er recht hat und weiß, dass das, wofür er kämpft, vollkommen logisch und richtig ist.

Eine höherwertige Logik hat so gut wie keine Möglichkeit, dem minderwertigeren System höherwertige Daten einzuspielen, da das minderwertigere System diese sofort als falsch abtun wird und zu Blockieren weiß.

Solange Rechthaber und Besserwisser in ihrer verschrobenen Idealvorstellung von einer guten und schönen Welt glauben und damit recht haben wollen, dass es in dieser Welt nur Frieden und Sonnenschein geben darf, werden sie niemals vollkommenes Recht haben und die Sonne wird nur selten scheinen und sie werden sich immerzu im Widerstreit befinden.

Wisse: Jeder Rechthaber hat kein Recht…

…denn würde der Rechthaber tatsächlich Recht haben, müsste er erst gar nicht Recht "haben wollen" und anfangen, um sein Recht zu streiten.

Jeder, der Recht "haben" will, bestätigt mit seinem Wollen, dass er sich in seinem Innersten nicht wirklich sicher ist, ob er denn nun Recht hat, denn sonst würde er nicht unter allen Umständen um dieses Recht streiten und kämpfen (müssen).

Wenn jemand mit absoluter Sicherheit weiß, dass er recht hat, dann ist ihm an der Durchsetzung und einer eventuellen Verteidigung dieses Rechts überhaupt nichts gelegen.

Wenn jemand mit 100%er Sicherheit weiß wie es um die Dinge steht, warum darüber streiten?

Was wäre wenn du über das Geheimnis des ewigen Lebens wüsstest, aber niemand etwas davon wissen will und dir jeder dieses Wissen über dieses Geheimnis sogar ausreden wollen würde?

Es wäre dir völlig egal und jegliche Diskussion (= Streit um einen Standpunkt) würde dir ohne Sinn und Zweck erscheinen - außer vielleicht als ein netter Zeitvertreib.


Zusatz: Ketzerei und Moral

Die schlimmste Ketzerei wider den (eigenen?) "heiligen Geist", der ewigen Wirklichkeit, ist der Anspruch einer Einzelperson, jede und jeder für sich selbst, sich unbewusst selbst zur letzten Instanz zu erheben, die bestimmt, welchen Wert oder Unwert angeblich irgendwelche Dinge des Lebens und Ereignisse ihrer Welt für sie selbst oder für andere haben.

Gerade diese Ketzerei betrachtet jeder sich selbst überschätzende rechthaberische Mensch als seine moralische Verpflichtung, doch er erkennt dabei nicht, dass gerade seine persönliche Vorstellung von Moral die eigentliche Ursache für alles Leid in seiner Welt ist.



S.D.G. - J.O.M.


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