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  • AutorenbildMikUP

Kapitel Nr. 08 ~ Jeder hat recht

Der Eine: "Jeder hat recht, ganz egal was gesagt oder behauptet wird."

Der andere: "Es kann nicht jeder mit seiner Behauptung recht haben."

Der Eine: "Stimmt, mit dieser Behauptung hast du ebenso recht."


So ist das eben mit dem "kleinen Recht" eines jeden (Rechthabers).


Anmerkung:

Wenn mit aller Ernsthaftigkeit etwas behauptet wird (was auch immer) und mit eben solcher Ernsthaftigkeit das "Warum" (die Begründung) dieser Behauptung untersucht wird, kann dieser Behauptung, dieser Sichtweise, zugestimmt werden. Untersuche das.

So ist jede Behauptung, jede Aussage, jeder Standpunkt "richtig" - selbst wenn er "falsch" ist. Sonst gäbe es ihn nicht.

Alles was es "gibt", ist eine relative Erscheinung, ein relativer Standpunkt des Absoluten.

Auf das "absolute Ganze" (die Vollkommenheit) bezogen, ist jede Behauptung natürlich nur ein "bisschen" richtig, denn jede Behauptung ist stets perspektivistisch, ein minimalistischer Ausschnitt, ein kleiner Gesichtspunkt vom Ganzen, ein kleines Puzzleteilchen.

Jede Perspektive ist absolut betrachtet, relativ.

Aus der relativistischen Perspektive heraus gesehen aber absolut (folge-) richtig.


Wenn zwei das Selbe (Ding) anschauen, dann mag das Objekt der Betrachtung aus „unerleuchteter“ (perspektivistischer) Sichtweise für den einen „so“ und für einen anderen ganz „anders“ erscheinen.

Aus „erhobener“ (ganzheitlicher) Sicht siehst du, dass da nur Einer ist, der aus unterschiedlichen Richtungen schaut. Du kannst dich in die beiden Köpfe hineindenken und sehen, respektive nachvollziehen, was jeder von ihnen sieht.

Jeder hat also recht, mit dem, was er behauptet (sieht). Nichts läuft verkehrt.

Selbst das, was verkehrt läuft, läuft richtig.

Es ist nicht einmal verkehrt, zu glauben, dass etwas verkehrt läuft.

Der (oftmals starke) Eindruck jedoch, etwas liefe falsch, ist von entscheidender Bedeutung für den Ablauf des menschlichen Dramas.

Und das menschliche Drama dient schließlich auf die eine oder andere Weise der Unterhaltung. Nenne es "das Entertainment des Seins".

Zu jedem Recht, zu jeder richtigen Sichtweise, gehört eine verkehrte Sichtweise.

Verkehrt nicht im Sinne von „falsch“, sondern als (die) Kehrseite, die ebenso wichtig wie (folge-) richtig ist.


Absolut gesehen gibt es im relativen Sein nichts, was "falsch" wäre, denn alles ist in dem Augenblick, in dem es erscheint, bereits verfälscht.

Und in der Falschheit kann nichts falsch sein.

In einem Leben der Lüge kann nichts erlogen sein.

Alles, was hier geschrieben steht und behauptet wird, ist so gesehen nichts als wahre Lüge(n). Deshalb sind auch Lügen wahr.

Anders ausgedrückt: Nichts ist wahr. Nichts ist gelogen. Alles ist einfach nur.

Es hängt von der Färbung des Glases ab, durch das du schaust.


S.D.G. - J.O.M.


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