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Kapitel 20 ~ Theorie der logischen Typen

"Ich" habe den Sinn der „Theorie der logischen Typen“ noch nicht wirklich verstanden.

Diese Theorie besagt: „Keine logisch und mathematisch definierte Klasse von Objekten kann ein Mitglied ihrer selbst sein“!

Ich kann mir zum Beispiel „in mir“ - als „logisches Konstrukt“ - eine Klasse formieren, die aus allen Affen der von mir ausgedachten Welt besteht (= die Klasse aller Affen).

Diese Theorie besagt nun, dass dieses logische Konstrukt selbst, „als Ding an sich“, d.h. „diese Klasse“ selbst kein Affe sein kann, denn sie lebt nicht auf Bäumen, frisst nicht, bekommt keine Affenbabys und so fort.

Das Wesentliche an dieser Theorie besteht darin, dass immer ein „wesentlicher Unterschied“ zwischen einer Klasse ( = logisches Konstrukt) und dessen Mitgliedern besteht.

Was soll mir das eben gedachte sagen?

Wenn ICH mir jetzt „meine Menschheit“ ausdenke, so bin Ich als Denker dieser Klasse „Menschheit“, selbst kein Mitglied dieses Konstrukts!

Als „der Denker“ bin ICH „der Behälter“ bzw. „das Gefäß“, in dem sich „alles was ICH denke“, befindet, also auch „meine Menschheit“!

Ich habe durch „mein Denken an sie“, diese von mir nur ausgedachte Menschheit sozusagen selbst in mir „ersch-Affen“.

ICH BIN (ist) der geistige Schöpfer dieser „intellektuellen Säugetiere“ und auch der Schöpfer „von allen anderen Phänomenen“, die sich „nach materialistischen Glauben“ „angeblich“ auf einer Erdkugel befinden bzw. sich dort (draußen?) abspielen, auf einer Erdkugel, die sich angeblich um eine „materielle Sonne“ dreht.

Aber auch dieses „heliozentrische Konstrukt“ ist ebenfalls lediglich eine „logische Theatervorstellung“, die ich, wenn ich unmittelbar daran denke, „für mich selbst“ „in meinem eigenen Bewusstsein ablaufen lasse“.

ICH bin (ist) in erster Linie ein einziges Bewusstsein (Kegel), das aus einem Subjekt (Dreieck) und dem entsprechenden Objekt (Kreis) „zusammen-gesetzt“ ist.

Wenn ich mich natürlich selbst „nur“ als einen „normalen, sterblichen Menschen“ (= „Intellekt gesteuertes Säugetier“) zu betrachten vermag, weil mir das meine dogmatische materiell-programmierte Logik so einredet, so bin ich auch noch kein „wirkliches Bewusstsein“, denn ich betrachte mich dann selbst nur als das „wahrnehmende Subjekt“, dass mit all den von ihm wahrgenommenen Objekten nicht das Geringste zu tun hat - natürlich mit Ausnahme seines „persönlichen physischen Körpers“, den sich dieses „Subjekt“ selbst „zwanghaft logisch“ zuspricht. Mit anderen Worten:

Als „normaler Mensch“ bin ich nur ein sogenanntes „nicht-partizipierendes Bewusstsein“ (lat. particeps = u. a. „teilnehmen“, „selbst Teil einer Sache sein“), dass das „wissende Subjekt“ (hier drinnen) „radikal und erbarmungslos“ von den Objekten (da draußen) getrennt glaubt.

Jegliche „Ansammlung von Wissen“ in mir geschieht durch das (An-)Erkennen einer räumlichen „Distanz“ zwischen „mir Subjekt“ und den von mir erkannten Objekten.

Als „wirklicher Mensch“ bin ich dagegen ein „partizipierendes Bewusstsein“, in dem die „Subjekt/Objekt Dichotomie“ (= „Zweiteilung“) in einem einzigen Bewusstsein in Eins zusammenfällt, weil ICH „dort“ nur noch „reiner Geist“ bin, λόγος (sprich „Logos“) eben, und das bedeutet u. a. „W-ORT(+)“ und „R-Eden(-)“.

Am Anfang aller Dinge ist dieser „W-Ort“, weil es nur diesen „W-Ort“ "gibt" und aus diesem „W-Ort“ entspringen auch alle von mir ausgedachten (nach außen gedachten) Dinge (Joh.1).


Die Stimme (= Objekt), der ich hier und jetzt zuhöre, weiß selbst auch nicht wirklich worüber sie in diesem Augenblick spricht und das Subjekt, das jetzt dieser Stimme lauscht...
(und als das "ich mich" noch vor kurzem selbst betrachtet habe, “bis ich begreifen durfte”, dass „ICH Selbst“ auch jedes Objekt bin, das ICH wahrnehme),
...weiß auch nichts.
ICH, der ICH immer mehr zu begreifen beginne, daß “ICH Selbst” beide bin, nämlich Subjekt & Objekt “in einem”, ICH weiß jetzt dass "Ich" - bevor mir diese Denkschrift “in mein Bewusstsein gekommen ist” - eigentlich nichts wirklich wußte, sondern nur immer geglaubt habe, etwas zu wissen.
Ab jetzt weiß ich apotiktisch sicher, “dass ich nichts weiß”, nicht glaubend zu wissen, nichts zu wissen, und nicht wissend, worüber ich nichts weiß.

Jede sprachliche Kommunikation, die sich immer nur “in meinem eigenen Bewusstsein ab-spielt”, ist also keine Übermittlung von Lautgebilden von einem Menschen zu einem anderen (die sich beide in meinem Bewusstsein befinden, wenn mir dieses Gespräch bewusst ist), sondern sie ist in erster Linie “meine eigene geistige Schöpfung”, da ICH ja der “wahrnehmende Denker” dieses Gespräches bin, in dem es von selbst stattfindet.

WICHTIG:

Jede Aussage, die etwas über sich selbst auszusagen versucht, widerspricht sich immer selbst. Der Grund dafür ist eben die „Theorie der logischen Typen“.


Ein Grieche sagt: „Alle Griechen lügen!“

Diese Aussage gleicht einem Widerspruch „in sich selbst“!

Lügt nun dieser Grieche oder nicht?


Diese Aussage ist falsch!

Wenn diese Aussage stimmt, dann ist sie ja richtig und nicht falsch

(wie in der Aussage behauptet wird).

Wäre sie dagegen falsch (wie in der Aussage behauptet wird), dann wäre sie aber richtig.


Und nun der Satz aller Sätze:

Ich bin ein Mensch! Auch das ist ein Satz, der über sich selbst etwas aussagt.

Ob er nun (in Bezug auf mich selbst) stimmt, oder nicht stimmt, hängt gewaltig von dem ab, was ich in meinem tiefsten Inneren glaube und wie ich „das Ding“, das ich unter dem Wort „Mensch“ in mir wachrufe, zu definieren weiß.

Wenn ich unter „Mensch“ verstehe, ein „sterblicher Mensch“ (Enosch), ein Fleischklops bzw. ein „Intellekt gesteuertes Säugetier“ zu sein, das sich absolut sicher ist, dass es von seiner Mutter geboren wurde, dann bin ich noch kein „wirklicher Mensch“ (Adam = „männlich und weiblich" bzw. "Denker und Ausgedachtes" in Einem) nach Gottes Ebenbild, denn ich habe dann den Sinn der „Theorie der logischen Typen“ noch nicht verstanden.


Negative Aussagen über sich selbst führen, wie ich gerade gesehen habe, zu einem Widerspruch „in sich selbst“ und positive Aussagen über sich selbst führen immer in eine Einseitigkeit, denn wenn etwas angeblich nur „das Bestimmte“ ist, kann es im selben Augenblick (nach materialistischer Logik) nicht „auch dessen Gegenteil“ sein.

Jegliche Form von Dasein geht immer mit seinem eigenen Gegenteil schwanger, denn nichts ist ohne sein Gegenteil wahr.


S.D.G.


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